by Theodor Däubler (1876 - 1934)
An die Verlorene
Language: German (Deutsch)
Als deine grauen Augen mich erweckten, War unser Ölbaum voll von schwerem Tau. Er trug sein Lilaperlenkleid zur Schau, Wie Flitter schwirrten silberne Insekten. Und als wir uns mit Scherzesrunzeln neckten, Erbaute sich vor uns die fromme Au, Ihr holder Morgen wurde hoch und lau. Da war es mir, als ob wir uns versteckten. Wer stand dann auf? Wir gingen wortlos weiter. Am Weg die Zwergzypressen schienen Kinder Ergreister Eltern: unsere Begleiter. Wir sprachen kaum, dann schritten wir geschwinder. Die Bäumchen blieben aus. Der Weg war breiter. In Staub verflimmert bettelte ein Blinder.
Text Authorship:
- by Theodor Däubler (1876 - 1934), "An die Verlorene", appears in Das Sternenkind, first published 1916 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor W. Adorno (1903 - 1969), "An die Verlorene", op. 3 (Vier Lieder für eine mittlere Stimme und Klavier) no. 2 [ medium voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2021-09-30
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