by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908)
Im Sonnenschein
Language: German (Deutsch)
Wir sitzen beisammen in seliger Lust Auf griechischen Tempelquadern, Es leuchtet der Himmel, es schwillt unsre Brust, Die Jugend pocht in den Adern. Wir sind dem Glücke der Götter nah, Weichschäumend wirft sein Getriebe Das kosende Meer um Ithaka -- O, daß es ewig so bliebe. Es schlummert dein goldumstobnes Haupt Im Schatten surrender Myrten, Du lächelst, in Fernen glutdurchstaubt Singen albanische Hirten; Buntscheckige Ziegen klettern schnell Durch bröckelndes Felsgeschiebe, Und drüber die Sonne so hell, so hell, O, daß es ewig so bliebe. Es wird nicht bleiben. Die Sonne will Uns küssen im Niederwandern; Eh' sie versunken, großäugig, still, Liebst du längst einen andern. Das Glück hat keinen Heimatsort, Das beste bei Frühling und Liebe Ist jenes törichte süße Wort: O, daß es ewig so bliebe.
In Gesammelte Werke 2. Band Dichtungen II, Leipzig: Göschen'sche Verlagshandlung, p. 104
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Im Sonnenschein", first published 1907 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans Hermann (1870 - 1931), "Im Sonnenschein", published 1898 [voice and piano], from Sechs Gedichte für eine Singstimme mit Pianoforte, no. 6, Bremen, Praeger & Meier [text not verified]
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