by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908)
Vom Scheiden
Language: German (Deutsch)
Wenn dir ein Mägdlein recht gefällt Und sie nimmt einen andern, Dann heißt es, in die weite Welt Zu wandern. Da draußen viele Mädchen sind, So viele blond und braune, Als Rosen blühn im Maienwind Am Zaune. Mit neuem Glück am neuen Ort Zufrieden sind die mehrsten, Oft treibt ein zweiter Nagel fort Den ersten. Doch wenn die Kur dir schlecht gelingt, So werde Kapuziner, Und wenn kein Ablass Frieden bringt, Trink Valtelliner. Trink aus und würfle bei Morgenrot Um Dirnen mit blankem Messer - Stäch' dich vorher ein Lanzknecht tot, Wär's besser. Und tut er's nicht, so zeche fort, Doch wirf hinaus auf die Gasse Die Menschen mit ihrem Krämerwort, Dass Liebe sich heilen lasse. Wenn dir ein Mägdlein recht gefällt Und sie nimmt einen andern, Dann heißt es, in die weite Welt Zu wandern.
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), "Vom Scheiden" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans Hermann (1870 - 1931), "Vom Scheiden", op. 21 (Zwei Gedichte für eine mittlere Singstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1896 [ medium voice and piano ], Berlin, Schlesinger [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2011-09-05
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