by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831)
Frauenlied
Language: German (Deutsch)
Wenn schläfrig die Lippen Beim Göttermahl nippen, Umtanzen wir Frauen Im Walde den Schlauch Nach altem Gebrauch Mit Blonden und Braunen. Wir tauchen die Sorgen Von gestern und morgen In schäumende Becher, Baccantisch das Haupt Mit Eppich umlaubt, Dem Lorbeer der Zecher. Wir schlimmern in Grotten Umkräuselt von Zotten Silzilischer Vließe; Hochweislich und schön Sagt Vater Silen; Entbehr und genieße! Wir wissen in Chören, Dir Bacchus! zu Ehren, Arkadisch zu pfeifen. Das dringt ins Mark! Nur Pan ist so stark In Thrillern und Läufen. Die Fäunlinge sonnen Bei ledigen Tonnen Sich krauend auf Rasen Und üben sich schon, Mit schnarchenden Ton Ein Stückchen zu blasen. Eu'r Wünschen entfliege Nie jenseits der Krüge, nach menschlicher Weise! O Schlauch, unsere Welt, bist du nur geschwellt, Ist alles im Gleise! Die Ohren recken, Wo Nymphen im Becken Der Quelle sich waschen, Und rüstig bergauf, Bergnieder im Lauf Die Spröden zu haschen: Das ziemet in Wäldern, In Grotten und Feldern, Dem wähligen Volke, Bocksöhrig und leicht. Gelegenheit fleucht, Wie Wasser und Wolke.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Frauenlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ludwig Abeille (1761 - 1838), "Frauenlied" [voice and piano], from Lieder und Elegien von F. v. Matthisson für eine Singstimme mit Pianoforte, no. 5, Leipzig, Breitkopf und Härtel [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-10-02
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Word count: 168