Hain! der von der Götter Frieden, Wie von Thau die Rose, träuft, Wo die Frucht der Hesperiden Zwischen Silberblüten reift; Den ein rosenfarbner Aether Ewig unbewölkt umfleußt, Der den Klageton verschmähter Zärtlichkeit verstummen heißt: Freudigschauernd in der Fülle Hoher Götterseligkeit, Grüßt, entflohn der Erdenhülle, Psyche deine Dunkelheit, Wonne! wo kein Nebelschleyer Ihres Urstoffs Reine trübt, Wo sie geistiger und freyer Den entbundnen Fittig übt. Ha! schon eilt auf Rosenwegen, In verklärter Lichtgestalt, Sie dem Schattenthal entgegen, Wo die heil'ge Lethe wallt; Fühlt sich magisch hingezogen, Wie von leiser Geisterhand, Schaut entzückt die Silberwogen Und des Ufers Blumenrand; Kniet voll süsser Ahndung nieder, Schöpfet, und ihr zitternd Bild Leuchtet aus dem Strome wieder, Der der Menschheit Jammer stillt, Wie auf sanfter Meeresfläche Die entwölkte Luna schwimmt, Oder im Kristall der Bäche Hespers goldne Fackel glimmt. Psyche trinkt, und nicht vergebens! Plötzlich in der Fluthen Grab Sinkt das Nachtstück ihres Lebens Wie ein Traumgesicht hinab. Glänzender, auf kühnern Flügeln, Schwebt sie aus des Thales Nacht Zu den goldbeblümten Hügeln, Wo ein ew'ger Frühling lacht. Welch ein feyerliches Schweigen! Leise nur, wie Zephyrs Hauch, Säuselt's in den Lorbeerzweigen, Bebt's im Amaranthenstrauch! So in heil'ger Stille ruhten Luft und Wogen, also schwieg Die Natur, da aus den Fluthen Anadyomene stieg. Welch ein ungewohnter Schimmer! Erde! dieses Zauberlicht Flammte selbst im Lenze nimmer Von Aurorens Angesicht! Sieh! des glatten Epheus Ranken Tauchen sich in Purpurglanz! Blumen, die den Quell umwanken, Funkeln wie ein Sternenkranz! So begann's im Hain zu tagen, Als die keusche Cynthia, Hoch vom stolzen Drachenwagen, Den geliebten Schläfer sah; Als die Fluren sich verschönten, Und, mit holdem Zauberton, Göttermelodien tönten: Seliger Endymion!
Lieder und Elegien von F. v. Matthisson für eine Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Ludwig Abeille (1761 - 1838)
1. Elysium  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani2. Der Bund. Sie an Ihn  [sung text not yet checked]
Hast [du's]1 in meinem Auge nicht gelesen Was ungestüm dein Mund seit gestern fragt? Ich [ahn']2 in dir das gleichgeschaffne Wesen, Und meines Daseins öde Dämmrung tagt; In dunkler Wolke webt mit leiser Hand Die Sympathie geheimnißvoll ihr Band. Empfang', Ersehnter, diese [Freudenzähre]3 Zum Dank, daß du den Himmel mir enthüllt! Der Erd' entführt ins Thal der Schattenchöre Einst Psyche nur [allein dein holdes]4 Bild; So rettete von Tauris wildem Strand Sein Heiligtum Orest ins beßre Land. Du, den ich kühn aus Tausenden erwähle, O Schöpfer hoffnungsvoller Blüthenzeit! In diesem Kuß nimm meine ganze Seele, In diesem Ring, das Pfand der Ewigkeit; Am Sternenhimmel flammt das heil'ge Wort: Der Geister Einklang tönt unendlich fort.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Der Bund", subtitle: "Sie an ihn", appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The bond", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'union", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson, Fünfzehnte Auflage, Zürich: bei Orell, Füßli und Comp., 1851, pages 213-214, in the section "Zweiter Zeitraum. 1787-1793."
1 Danzi: "du"2 Westenholz: "ahnd'"
3 Westenholz: "Freudenzähren"
4 Danzi: "dein liebes, holdes"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Der Abend  [sung text not yet checked]
Purpur malt die Tannenhügel Nach der Sonne Scheideblick, Lieblich stralt des Baches Spiegel Hespers [Fackelglanz]1 zurück. Wie in Todtenhallen düster Wirds im Pappelweidenhain, Unter leisem Blattgeflüster Schlummern alle Vögel ein. Nur dein Abendlied, o Grille! Tönt noch, aus bethautem Grün, Durch der Dämmrung [Zauberhülle]2 Süße Trauermelodien. Tönst du einst im Abendhauche, Grillchen, auf mein frühes Grab, Aus der Freundschaft Rosenstrauche Deinen Klaggesang herab: Wird [mein Geist noch stets]3 dir lauschen, Horchend wie er jetzt dir lauscht, Durch des Hügels [Blumen rauschen]4, Wie dies Sommerlüftchen rauscht!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Der Abend", written 1780, appears in Gedichte aus den Studienjahren (1778-1781), first published 1783
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El capvespre", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De avond", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The evening", copyright ©
- ENG English (Malcolm Wren) , "The evening", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le soir", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Antonio Zencovich) , "La sera", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 29-30, and with Gedichte von Matthisson. Fünfte vermehrte Auflage. Zürich, bei Orell, Füssli und Compagnie. 1802, pages 213-214.
The first edition (Dessau, 1783) has the correct creation date (1780) and an additional (fourth) stanza which was left out in later editions:
Singt das bange Herz in Schlummer, Hemmt der Zähren wilden Lauf, Lös't der Liebe tiefsten Kummer Selbst in stille Wehmuth auf!1 Matthisson (1791 and 1792 editions), and Rust: "zitternd Bild"
2 Matthisson (1783 edition): "Rosenhülle"
3 Matthisson (editions prior to 1811), and Rust, Schubert, Zumsteeg: "noch stets mein Geist"
4 Schubert: "Blumenrauschen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]
4. Trost, an Elisa  [sung text not yet checked]
Lehnst du deine bleichgehärmte Wange Immer noch an diesen Aschenkrug? Weinend um den Todten, den schon lange Zu der Seraphim Triumphgesange Der Vollendung Flügel trug? Siehst du Gottes Sternenschrift dort flimmern, Die der bangen Schwermuth Trost verheißt? Heller wird der Glaube [nun dir]1 schimmern, Daß hoch über seiner Hülle Trümmern Walle des Geliebten Geist! Wohl, o wohl dem liebenden Gefährten Deiner Sehnsucht, er ist ewig dein! Wiedersehn, im Lande der Verklärten, Wirst du, Dulderin, den Langentbehrten, Und wie er unsterblich seyn!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Trost an Elisa", written 1783, appears in Wanderjahre in Deutschland (1784-1787), first published 1786
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Troost voor Elisa", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Comfort for Elisa", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Réconfort pour Élise", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, page 90, and with Friedrich von Matthisson, Gedichte, fifteenth edition, Zurich: Orell, Fuessli & Co., 1851, page 63.
First published in Musen-Almanach für 1786, herausgegeben von Voß und Goeking, Hamburg, bey Carl Ernst Bohn, pages 24-25, with the title "Die Unsterblichkeit", subtitle "An Elisa". This first edition has an additional (third) stanza which was left out in later editions.
1 Schubert: "dir nun"Research team for this page: Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Frauenlied  [sung text not yet checked]
Wenn schläfrig die Lippen Beim Göttermahl nippen, Umtanzen wir Frauen Im Walde den Schlauch Nach altem Gebrauch Mit Blonden und Braunen. Wir tauchen die Sorgen Von gestern und morgen In schäumende Becher, Baccantisch das Haupt Mit Eppich umlaubt, Dem Lorbeer der Zecher. Wir schlimmern in Grotten Umkräuselt von Zotten Silzilischer Vließe; Hochweislich und schön Sagt Vater Silen; Entbehr und genieße! Wir wissen in Chören, Dir Bacchus! zu Ehren, Arkadisch zu pfeifen. Das dringt ins Mark! Nur Pan ist so stark In Thrillern und Läufen. Die Fäunlinge sonnen Bei ledigen Tonnen Sich krauend auf Rasen Und üben sich schon, Mit schnarchenden Ton Ein Stückchen zu blasen. Eu'r Wünschen entfliege Nie jenseits der Krüge, nach menschlicher Weise! O Schlauch, unsere Welt, bist du nur geschwellt, Ist alles im Gleise! Die Ohren recken, Wo Nymphen im Becken Der Quelle sich waschen, Und rüstig bergauf, Bergnieder im Lauf Die Spröden zu haschen: Das ziemet in Wäldern, In Grotten und Feldern, Dem wähligen Volke, Bocksöhrig und leicht. Gelegenheit fleucht, Wie Wasser und Wolke.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Frauenlied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Lied aus der Ferne  [sung text not yet checked]
[Wann]1 in des Abends letztem [Scheine]2 Dir eine [lächelnde]3 Gestalt, Am Rasensitz im Eichenhaine, Mit Wink und Gruß vorüberwallt: Das ist des Freundes treuer Geist, Der Freud' und Frieden dir verheißt. [Wann]1 in des Mondes Dämmerlichte Sich deiner Liebe Traum verschönt, Durch Cytisus und [Weymuthsfichte]4 Melodisches Gesäusel tönt, Und [Ahndung]5 dir den Busen hebt: Das ist mein Geist der dich umschwebt. Fühlst du, beim seligen Verlieren In des Vergangnen Zauberland, Ein lindes, geistiges Berühren, Wie Zephyrs Kuß, an Lipp' und Hand, Und wankt der Kerze flatternd Licht: Das ist mein Geist, o zweifle nicht! Hörst du, beim Silberglanz der Sterne, Leis' im verschwiegnen Kämmerlein, Gleich Aeolsharfen aus der Ferne, Das Bundeswort: Auf ewig dein! Dann schlummre sanft; es ist mein Geist, Der Freud' und [Frieden]6 dir verheißt.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Lied aus der Ferne", written 1792-93, appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794), first published 1794
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lied uit de verte", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Song from far away", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant venant de loin", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Antonio Zencovich) , "Canto dalla lontananza", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich Matthisson Dritte vermehrte Auflage. Zürich, 1794 bey Orell, Gessner, Füssli & Comp., pages 133-134; and with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 274-275.
First published in Musen-Almanach für 1794, herausgegeben von Joh. Heinr. Voß, Hamburg, bey C.E.Bohn, pages 86-87.
1 Matthisson (1811 edition), Giuliani, Nägeli, Lindpaintner, Pilz, Schubert: "Wenn"2 Schubert (2nd version): "Hauche"
3 Zelter: "liebende"
4 Krufft: "Weymuthsfichte"
5 Giuliani, Zelter: "Ahnung"
6 Lindpaintner: "Friede"
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7. Geisternähe  [sung text not yet checked]
Der [Dämmrung]1 Schein [Durchblinkt]2 den Hain; Hier, beim [Geräusch]3 des Wasserfalles, Denk' ich nur dich, o du mein Alles! Dein Zauberbild Erscheint, so mild Wie [Hesperus]4 im Abendgolde, Dem fernen Freund, geliebte Holde! Er sehnt wie hier Sich stets nach dir; Fest, wie den Stamm die [Eppichranke,]5 Umschlingt Dich liebend sein Gedanke. Durchbebt dich auch Im Abendhauch Des Brudergeistes leises [Wehen]6 Mit Vorgefühl vom [Wiedersehen]7? Er ists, der lind Dir, süßes Kind, Des Schleiers Silbernebel kräuselt, Und in der Locken Fülle säuselt. Oft hörst du ihn, Wie Melodien Der Wehmuth aus gedämpften Saiten, In stiller Nacht vorübergleiten. Auch fesselfrei Wird er getreu, Dir ganz und einzig hingegeben, In allen Welten dich umschweben.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Geisternähe", written 1792-93, appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794), first published 1799
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La proximitat dels esperits", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Geestesnabijheid", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Near spirits", copyright ©
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Nearness in spirit", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Proximité des esprits", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Vicinanza spirituale", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 280-281, and with Gedichte von Friedrich von Matthisson, Fünfzehnte Auflage, Zürich: bei Orell, Füßli und Comp., 1851, pages 221-222.
1 Lang: "Dämmerung"2 Lang: "Durchblick [sic]"; Lang's early publications are riddled with errors.
3 Matthisson (Haas 1810 edition), and Schubert (but not adopted in the printed editions): "Gesträuch"
4 Lang: "Hesper"
5 Schubert: "Epheuranke"
6 Schubert, Zumsteeg: "Weh'n"
7 Schubert, Zumsteeg: "Wiederseh'n"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
8. Opferlied  [sung text not yet checked]
Die Flamme lodert, milder Schein Durchglänzt den [dunkeln]1 Eichenhain Und Weihrauchdüfte wallen. O neig' ein gnädig Ohr zu mir Und laß des Jünglings Opfer dir, Du Höchster, wohlgefallen. Sei stets der Freiheit Wehr und Schild! Dein Lebensgeist durchatme mild Luft, Erde, Feu'r und Fluten! Gib mir als Jüngling und als Greis Am väterlichen Heerd, o Zeus, Das Schöne zu dem Guten.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), no title
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Offerlied", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant propitiatoire", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Beethoven: "düstern"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
9. Feenreigen  [sung text not yet checked]
Die silbernen Glöckchen Der Blume des Mays, Sie läuten zum Reihn. Herbey in den Kreis, Ihr schwärmenden Feyn! Auf! purpurne Flöckchen Und weiße zu streun! Wo Mondschein die duftige Primel umbebt. Da werde der luftige Reigen gewebt. O Lust, sonder gleichen, Zum Ringe verschränkt, Bis Luna den Höhn Die Drachen entlenkt, Sich nach dem Getön Von Ariels weichen Accorden zu drehn! Sey manches entzückender! Freundlich und mild Hat uns ein beglückender Wahn es verhüllt. Die Menschen, gleich Blättern, Verschwinden sie früh; In angstvoller Hast Erbaun sie mit Müh Den Wolkenpallast; Im Räumchen von Brettern Da finden sie Rast. Wir lachen der grämlichen Runzeln der Zeit, Und bleiben die nähmlichen Morgen wie heut! Wir herrschen in Reichen, Wo nimmer dein Born, O Jugend, versiegt. Die Ros' ohne Dorn Am Pfade sich wiegt, Und ewig kein Zeichen Im Sternenbuch trügt. Wo Mondschein die duftige Primel umbebt, Da werde der luftige Reigen gewebt.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Feenreigen"
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- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Fairy dance", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La ronde des fées", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Friedrich von Matthissons sämmtliche Werke, Erster Band, Gedichte, Erster Theil, Wien: Cath. Gräffer und Härter, 1815, pages 99-100.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
10. Andenken  [sung text not yet checked]
Ich denke dein, [Wenn]1 durch den Hain Der Nachtigallen [Akkorde]2 schallen! [Wann]3 denkst du mein? Ich denke dein Im Dämmerschein Der Abendhelle Am Schattenquelle! Wo denkst du mein? Ich denke dein Mit süßer Pein, Mit bangem Sehnen [Und]4 heißen Thränen! Wie denkst du mein? [O denke mein,]5 Bis zum Verein Auf besserm Sterne! In jeder Ferne Denk' ich nur dein!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Andenken", written 1792-93, first published 1802
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Denken aan", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Remembrance", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Souvenir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A te va il mio pensiero...", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 276-277, and with Friedrich von Matthisson, Gedichte, fifteenth edition, Zurich: Orell, Fuessli & Co., 1851, pages 217-218.
First published in Flora Teutschlands Töchtern geweiht von Freunden und Freundinnen des schönen Geschlechts. Erstes Vierteljahr. Tübingen, 1802. In der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, pages 3-4.
1 Matthisson (editions until 1803): "Wann"2 Lang (both settings): "Accorde"
3 Matthisson (editions after 1803): "Wenn"
4 Lang (c1835 setting): "Mit"
5 Lang (c1835 setting), Matthisson (Flora 1802): "Ich denke dein"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
11. Heldenskolie  [sung text not yet checked]
Triumphgesang töne Gen Himmel und kröne Mit Jubel das Mahl! Sprengt Nektar zum Preise Der Todten: Dann kreise Der Bundespokal. Nun feiern die Schwerter, Durch Scharten uns werther Als Demant und Gold. Wie schön! Sie zu gürten, Umschlungen von Mirten, Der Tapferkeit Sold! Wir warben um Ehre, Dem Sausen der Speere Begegnend mit Luft Daß rühmlich wir warben, Verkünden die Narben Der Stirn und der Brust. Der Edle muß wagend Und männlich entsagend Die Götter nur scheun! Dann sprießen, dann blühen Ihm Lorbern aus Mühen Und Rosen aus Pein. Stät waltet sein Streben! Wenn ungleich im Leben Die Faden auch sind, Und wechselnd die Parze Bald goldne, bald schwarze Den Sterblichen spinnt. Die stygische Barke Verachtet der Starke Beim Drohn der Gefahr. Sein Wink ist Vereidung, Sein Schwertschlag Entscheidung, Er selbst eine Schaar. Der Tod weiht die Braven, Den Herrn wie den Sklaven, Zum Göttergeschlecht. Jahrtausende segnen Die glorreich Erlegnen Für Wahrheit und Recht. Sprengt Nektar zum Preise Der Todten: Dann kreise Der Bundespokal. Triumphgesang töne Gen Himmel und kröne Mit Jubel das Mahl.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Heldenskolie"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]12. Lied der Liebe  [sung text not yet checked]
Durch Fichten am Hügel, durch Erlen am Bach, Folgt immer dein Bildniß, du Traute! mir nach. Es lächelt bald [Wehmuth]1, es lächelt bald Ruh', Im freundlichen Schimmer des Mondes, mir zu. Den Rosengesträuchen des Gartens entwallt Im Glanze der Frühe die holde Gestalt; Sie schwebt aus der Berge bepurpurtem Flor Gleich einsam elysischen Schatten hervor. Oft hab' ich, im [Traum, als]2 die schönste der Feen, Auf goldenem Throne dich strahlen gesehn; Oft hab' ich, zum hohen Olympus entzückt, Als Hebe dich unter den Göttern erblickt. Mir hallt aus den Tiefen, mir hallt von den Höh'n, Dein himmlischer Name wie Sphärengetön. Ich wähne den Hauch, der die Blüthen umwebt, Von deiner melodischen Stimme [durchbebt]3. In heiliger [Mitternachtsstunde]4 durchkreist Des Äthers Gefilde mein ahnender Geist. Geliebte! dort winkt uns ein Land, wo der Freund Auf ewig der Freundin sich wieder vereint. Die Freude sie schwindet, es dauert kein Leid; Die Jahre verrauschen im Strome der Zeit; Die Sonne wird sterben, die Erde vergehn: Doch Liebe muß ewig und ewig bestehn.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Lied der Liebe", written 1792-93, appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794), first published 1802
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La cançó de l'amor", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lied der liefde", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Song of love", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant d'amour", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 278-279, and with Friedrich von Matthisson, Gedichte, Fifteenth edition, Zurich: Orell, Füßli & Comp., 1851, pages 219-220.
1 Schubert: "Liebe"2 Schubert: "Traume,"
3 Zumsteeg: "durchwebt"
4 Matthisson (editions prior to 1811), and Schubert: "Mitternachtstunde"
Research team for this page: Richard Morris , Melanie Trumbull , Peter Rastl [Guest Editor]
13. Todtenkranz für ein Kind  [sung text not yet checked]
Sanft wehn, im Hauch der Abendluft, Die Frühlingshalm' auf deiner Gruft, Wo Sehnsuchtsthränen fallen. Nie soll, bis uns der Tod befreit, Die Wolke der Vergessenheit Dein holdes Bild umwallen. Wohl dir, obgleich entknospet kaum, Von Erdenlust und Sinnentraum, Von [Schmerz und Wahn]1 geschieden! Du schläfst in Ruh'; wir wanken irr Und [unstätbang']2 im Weltgewirr Und haben selten Frieden.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Todtenkranz für ein Kind", written 1792-93, first published 1793
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Grafkrans voor een kind", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Couronne mortuaire pour un enfant", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Matthisson's Gedichte, Dritte vermehrte Auflage, Zürich, 1794, bey Orell, Gessner, Füssli & Comp., page 128; with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, page 248; and with Musen-Almanach für 1794, herausgegeben von Joh. Heinr. Voß, Hamburg, bey C.E.Bohn, page 43.
1 Mendelssohn: "Schmerz, von Wahn"2 Matthisson (Musenalmanach), and Schubert (Neue Gesamtausgabe): "unstät, bang'"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
14. Der Frühlingsabend  [sung text not yet checked]
[Beglänzt]1 vom roten Schein des Himmels bebt Am zarten Halm der Thau; Der Frühlingslandschaft zitternd Bildnis schwebt Hell in des Stromes Blau. Schön ist der Felsenquell, der Blütenbaum, Der Hain mit Gold bemalt; Schön ist der Stern des Abends, der am Saum Der Purpurwolke strahlt! Schön ist der Wiese Grün, des Tals Gesträuch, Des Hügels Blumenkleid; Der Erlenbach, der schilfumkränzte Teich, Mit Blüthen überschneit! O wie umschlingt und hält der Wesen Heer Der ew'gen Liebe Band! Den Lichtwurm und der Sonne Feuermeer Schuf eine Vaterhand. Du winkst, Allmächtiger, wenn hier dem Baum Ein Blüthenblatt entweht! Du winkst, wenn dort, im ungemeßnen Raum, Ein Sonnenball vergeht.
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Der Frühlingsabend"
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le soir de printemps", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Mangold: "Bekränzt"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
15. Abendwehmuth  [sung text not yet checked]
Mich lockte [der Vollmond]1 Vom Saale des Tanzes Zum Felsengestade Der brausenden Reuß. Noch immer im Strahle Des Mondes begegnen Mir Schattengebilde Der Zeiten, die flohn. Ich hasche beym Saume Des Äthergewandes Die Zaubergestalten Mit schmerzlicher Lust. Umsonst! Sie zerfließen. Wie Nebel der Frühe; Umsonst! Sie verwallen. Wie Düfte des Mays. Die Sterblichen suchen, Um nimmer zu finden, Und ahnen die Wonne Nur, wo sie nicht blüht. Wo reift, was beseligt? Wo dauert, was tröstet? Der Einklang der Herzen Wo hat er Bestand? Wo thauen nicht Thränen Auf Myrthen der Liebe? Wo scheiden vom Freunde Nicht Gräber den Freund? O Wahrheit! vergönne Dem einsamen Waller Im Haine der Wehmuth Ein tröstendes Wort. Du hast es vernommen; Doch schweigst du, und senkest Auf Urnen und Grüfte Den warnenden Blick! Du hast es vernommen; Doch schweigst du, und hebest Empor zu den Sternen Den tröstenden Blick!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Abendwehmuth", written 1794, first published 1805
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mélancolie du soir", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Abeille (from another version of Matthisson?): "Diana"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]