by Julius Mosen (1803 - 1867)
Rosenblüthe
Language: German (Deutsch)
Das Röslein gar verborgen In seiner Knospe sitzt, Der neue Frühlingsmorgen Zum Kuß das Mäulchen spitzt; Doch Röslein mag nichts wissen Vom Blühen und vom Küssen. Das Röslein sitzt gar spröde In seinem engen Haus, Der Mittag ist nicht blöde, Strahlt Gluth und Flammen aus; Doch Röslein mag nichts wissen Vom Blühen und vom Küssen, In seiner Zelle drinnen Das Röslein heimlich steht, Der Abend kommt zu minnen, Der Abend weint und steht: Ach, alle Blumen müssen Am Ende blüh'n und küssen! Das Röslein steht in Bangen, Es steht in Liebesnoth, Roth werden seine Wangen, Vor Liebe purpurroth, Und seine Lippen müssen Zum ersten Male küssen. Zum ersten Male blühen Mit allererstem Kuß, Zum ersten Male glühen Das holde Röschen muß; Denn alle Blumen müssen Am Ende blüh'n und küssen.
Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Rosenblüthe" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Bruno Ramann (1832 - 1897), "Rosenblüthe", op. 27 (Fünf Lieder und Gesänge für gemischten Chor) no. 5, published 1874 [ mixed chorus ], Mainz, Schott  [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-10-23
Line count: 30
Word count: 130