by Alfred Henschke (1890 - 1928), as Jucundus Fröhlich Klabund
Ballade für Frank Wedekind
Language: German (Deutsch)
Our translations: FRE
Mein Vater war ein Seebär, Meine Mutter kam aus Holland her, Sie hatte Blondhaar, wie Gold so schwer. Mein Vater war ein grobes Schwein, Meine Mutter war zart und klein, Sie war zu schwach, sie sagte nicht nein. Sie haßte ihn, daß er sie zwang, Und gab ihm elf Monate lang Zwei Taler wöchentlich zum Dank. Und als ich dann zu Lichte kam, Meine Mutter mich an ihre zarten Brüste nahm, Mein Vater schlug sie krumm und lahm. Ersäufen wollte er mich im Fleet, Meiner Mutter Flehen war Gebet. Er hat sich fluchend umgedreht. Da lief sie in die Nacht hinaus, Setzte in dunkler Twiete mich aus, Ging in die Ulrikusgasse ins Freudenhaus. Mich fand ein Irgendwer, Wenn ich wüßte, wo meine Mutter wär, Wär mir nicht oft das Herz so schwer. In der Ulrikusgasse Nummer fünf spiel ich Klavier. Vielleicht tanzt meine Mutter hinter mir, Vielleicht schläft sie des Nachts bei mir...
Text Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928), as Jucundus Fröhlich Klabund [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gary Bachlund (b. 1947), "Ballade für Frank Wedekind", 2011 [baritone and piano] [ sung text checked 1 time]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "Ballad for Frank Wedekind", written 2011, copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ballade pour Frank Wedekind", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-01-02
Line count: 24
Word count: 153