by Friedrich von Sallet (1812 - 1843)
Wanderlied
Language: German (Deutsch)
Ich sags: so traurig ist kein Nest, Wo man eine Woch' verweilet Daß es einem nicht das Herz abpreßt, Wenn man von dannen eilet. Da bleib' ich stehn im Sonnenstrahl Und schaue zurück mit Trauern Hinab ins enge dunkle Thal Auf schwarze Thürm' und Mauern. Und keine Musik ist so schlecht, Auch nicht der Leierkasten, Daß, fühlt man nur die Töne recht, Sie nicht zum Tanze paßten. Kein Liedel ist so lahm und dumm, Es läßt sich fröhlich pfeifen, Und kein Gesell so zahm und stumm, Es läßt sich mit ihm streifen. Kein Weg so krumm und voll Gestein, Der nicht zur Schenke lenke, Und kommt man lustig nur hinein, Ists lustig in jeder Schenke. Und bin ich ein armer Teufel auch, Will mich nicht schämen und grämen; Ums Haupt den frischen Morgenhauch, Den wird mir niemand nehmen. Vom Mädel der gestohlne Kuß, Der Trunk für meinen Dreier, Sind Dinge, die man mir lassen muß, Das Andre hol' der Geier! Man achtet mich daheim nicht sehr, Drum lieb ich das Marschiren; Da grüßen die Wipfel rings umher, Die Vöglein musiciren.
Authorship:
- by Friedrich von Sallet (1812 - 1843), "Wanderlied", appears in Gedichte, in Naturleben und junge Liebe, first published 1845 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Wanderlied", op. 128 ([Sieben] Lieder und Gesänge für Bass) no. 2, published 1844 [ bass and piano ], Hannover, Nagel [sung text not yet checked]
- by Wilhelm Moritz Vogel (1846 - 1922), "Wanderlied", op. 52 (Drei Lieder für Männerchor) no. 3, published 1891 [ men's chorus ], Leipzig, Kistner [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-01-19
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