by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)
Wo weht der Geist der Liebe?
Language: German (Deutsch)
Wo weht der Geist der Liebe? Er wacht in Hain und Flur; Sieh, wie sich Knospen spalten, Und Blätter sich entfalten, Das thut sein Odem nur! Wo weht der Geist der Liebe? Den Lenz erweckt sein Hauch; Er lehrt die Vögel bauen, Streut Veilchen auf die Auen, Und Rosen auf den Strauch. Wo weht der Geist der Liebe? Er weht im Morgenlicht, Er säuseit in dem Thale, Und wo die dunkle Schale Der Schmetterling durchbricht. Wo weht der Geist der Liebe? Er schwellt des Mädchens Brust Und röthet ihre Wange, Weckt Dichter zum Gesange, Giebt Armen Lebenslust. Wo weht der Geist der Liebe? Der so viel Wunder thut? Wo Würmchen sich vermehren, Und Mückchen sich verzehren Stumm in der Feuerglut. Wo weht der Geist der Liebe? Wo an der Mutter Brust Der zarte Säugling trinket, In Tod die Treue sinket, Den Dolch in ihrer Brust. Wo weht der Geist der Liebe? In Wasser, Feuer und Luft, Wo sich ein Leben reget Wo sich ein Hauch beweget Und in der Todtengruft.
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Text Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Der Geist der Liebe", written 1790 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Liebe" [voice and piano], from Sechs Lieder mit Begleitung des Piano Forte, 8. Sammlung, no. 2, Theob. Senefelder, München [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-04-09
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