by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902)
O laß mich stehn an deinem Grabe!
Language: German (Deutsch)
O laß mich stehn an deinem Grabe! Ach, nicht das Grab ist's, das uns schied, Du bist's, die ich geliebet habe, Und die so bitter mich verrieth. Du bist dahin. -- Dir sei vergeben, Warst du doch einstens all' mein Glück! Die ich verlor im wilden Leben, Giebt mir der sanfte Tod zurück. Wie oft ein Hauch verklung'ner Lieder Uns plötzlich durch die Seele wallt, So schau' ich nun dein Antlitz wieder Und deine liebliche Gestalt. Doch wird dein Lächeln trüb' und trüber, Dein schelmisch Auge thränenschwer, Du reichst wie einst die Hand herüber, Und fragst mich: Liebst du mich nicht mehr? Da kommen all' die sel'gen Tage, Sie flehen, ach, so süß für dich. Ich seh' dich steh'n in stummer Klage Und seh' dich weinen bitterlich. Wie mich dein leichter Sinn betrübe, Gewiß, du warst dir's nicht bewußt. -- So drück' ich dich in alter Liebe Und fest und ewig an die Brust!
C. Partzsch sets stanzas 2-3
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Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Versöhnung", first published 1859 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Eduard Partzsch (1833 - 1890), "Wie oft ein Hauch verklung'ner Lieder", op. 70 (Vier Lieder für 1 mittlere Stimme mit Pianoforte) no. 4, published 1879, stanzas 2-3 [ medium voice and piano ], Braunschweig, Fischer & Mohr [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-07-03
Line count: 24
Word count: 152