by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Es war im tiefsten Waldrevier
Language: German (Deutsch)
Es war im tiefsten Waldrevier, Im Moos zu Füßen ruht' ich dir; Kein Lüftchen ging vom blauen Zelt, So still der Ort, so fern die Welt! Da sah auf deinem Angesicht Ich blühn des Himmels reinstes Licht, Es glänzt' in deinem Auge feucht Der Liebe heiligstes Geleucht. Und wie ich sog den Himmelsstrahl, Zerging in mir der Erde Qual; Getaucht in deiner Liebe Schein, Da ward ich jung, da ward ich rein. Ein Siegel lag auf meinem Mund, Mir war's, du bist auf heil'gem Grund; Was nur dem Menschen Höchstes ward, Hier ist's dir selig offenbart. Und durch die Brust mir frisch und kühl Hinrann der Ewigkeit Gefühl, Darin die Stunde Jahre wiegt, Im Atemzug ein Leben liegt. Wie lang wir blieben, weiß ich nicht; Weiß nur: mein Wesen war voll Licht, Wir waren unser, ich und du, Und Gott der Herr sah segnend zu.
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Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Ada : Tagebuchblätter [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Eduard Hille (1822 - 1891), "Es war im tiefsten Waldrevier", op. 41, Heft 1 no. 3, published 1877 [voice and piano], from Ada. Sieben Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 3, Hannover, Nagel [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-07-06
Line count: 24
Word count: 145