by Gottfried Keller (1819 - 1890)
Wie poltert es! Abscheuliches Geroll
Language: German (Deutsch)
Wie poltert es! - Abscheuliches Geroll Von Schutt und Erde, modernden Gebeinen! Ich kann nicht lachen und kann auch nicht weinen, Doch nimmt's mich wunder, wie das enden soll! Nun wird es still. - Sie trollen sich nach Haus Und lassen mich hier sieben Fuß tief liegen: Nun, Phantasie! laß deine Adler fliegen, Hier schwingen sie wohl nimmer mich hinaus! Das ist jetzt eine wunderliche Zeit! Im dunklen Grab kein Regen und kein Rühren, Indes der Geist als Holzwurm mag spazieren Im Tannenholz - ist das die Ewigkeit? Die Menschen sind ein lügnerisch Geschlecht Und haben in das Grab hinein gelogen, Den ernsten Moder schnöd mit mir betrogen - Weh, daß die Lüge an sich selbst sich rächt! Die Lügner gehn von hinnen ungestraft, Ach, aber ich, die Lüge, muß bekleiben, Daß sich der Tod ergrimmt an mir kann reiben, In Tropfen trinkend meines Lebens Kraft!
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), appears in Gesammelte Gedichte, in Lebendig begraben, no. 1 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Wie poltert es! Abscheuliches Geroll", op. 40 no. 1 (1926) [bass or baritone, mixed chorus, and orchestra], from Lebendig begraben: 14 Gesänge nach der gleichnamigen Gedichtfolge von Gottfried Keller, no. 1, Leipzig: Breitkopf & Härtel [text verified 1 time]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Martin Stock) , title 1: "What a rumbling! - Gruesome rolling", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , title 1: "Quel vacarme ! horrible éboulis", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 20
Word count: 146