by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva
Der Wind singt so traurig
Language: German (Deutsch)
Der Wind singt so traurig, Das Laub wird so roth, Der Uhu klagt schaurig, Die Welt ist so todt. Es sind keine Schmerzen, Und doch thut es weh, Wie ich, unter Scherzen, Vor Sehnen vergeh'. Er trägt mich auf Händen, Mit Liebesgewalt. Und doch möcht' ich enden, Mir ist es so kalt. Die Mutter die sagte: Die Liebe wacht auf! Ach: wenn sie doch tagte! Noch harre ich drauf! Noch dringt mir die Liebe In's Herz nicht hinein -- Wenn's ewig so bliebe Wie todt würd' es sein! Du Nebel, wie liegst du Vor'm Auge so dicht, Was legst du, was schmiegst du Um's Herze dich nicht? Was hüllst du es stille Und schmerzlos nicht ein? Mein Streben, mein Wille Ist matt wie ein Stein. Die Mutter, die meinte: Die Liebe kommt bald: Ich bebte und weinte, Mir war es so kalt! Du Lied, mein Erretter, Lehr' lieben mich ihn, -- Wie fallen die Blätter, Wie heult's in Kamin!
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Confirmed with Stürme von Carmen Sylva, Zweite Auflage, Bonn, Verlag von Emil Strauß, 1886, pages 170-171.
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, no title, appears in Stürme, in Schiffbruch, no. 3 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Jules Goldschmidt , "Aglaia's Klage", published 1889 [ voice and piano ], from Gesänge aus Carmen Sylva's "Schiffbruch" für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung, no. 1, Wien, Wetzler [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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