by August Kopisch (1799 - 1853)
Der unsichtbare Flöter
Language: German (Deutsch)
Es klingt so süss im Apfelbaum: Wach' auf vom Mittagstraum! Wie fallen auf dich der Blüthen so viel! Sie löste der Flöter mit seinem Spiel, der Unsichtbare, der Frühlingsgeist, der Nachtigallen unterweist. Da flattert hernieder der süsse Klang, und hinter ihm folget der Kinderdrang; auf dem Platz im Dorfe weilt er mehr, da ringeln die Kinder um ihn her. Jetzt scheint er mitten, nun wieder dort: es wechselt Alles mit ihm den Ort. Und wo er hin flattert und wo er hin geht, kein Mensch auf den richtingen Füssen steht. Das ganze Dorf, es folgt dem Schall und jubelt und jouchzet überall, die Wassermühle stehet still, den holden Geist sie hören will. Einst hatt' ihn einer in's Haus gelockt, die süsseste Milch ihm eingebrockt: Da spielt er eine Weile schön, doch musst' er am Ende durch' Fenster geh'n, biribitz, wie der Blitz die Scheiben hinaus! Es sprangen die Fenster im ganzen Haus. Er leidet niemals einen Zwang in der Stube wird ihm die Zeit zu lang; Doch draussen, so weit der Himmel blau, spielt gern er den Hirten in Feld und Au. Man sieht ihn nicht. Es ist der Geist, der Nachtigallen unterweist.
Text Authorship:
- by August Kopisch (1799 - 1853) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Kienzl (1857 - 1941), "Der unsichtbare Flöter", op. 55 (Sechs Gesänge) no. 5, published 1900 [ voice and piano ], Leipzig, Rob. Forberg [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: John Versmoren
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 30
Word count: 193