by Theodor Storm (1817 - 1888)
Gleich jenem Luftgespenst der Wüste
Language: German (Deutsch)
Our translations: FRE
Gleich jenem Luftgespenst der Wüste Gaukelt vor mir Der Unsterblichkeitsgedanke; Und in den bleichen Nebel der Ferne Täuscht er dein Bild. Markverzehrender Hauch der Sehnsucht, Betäubende Hoffnung befällt mich; Aber ich raffe mich auf, Dir nach, dir nach; Jeder Tag, jeder Schritt ist zu dir. Doch, unerbittliches Licht dringt ein; Und vor mir dehnt es sich, Öde, voll Entsetzen der Einsamkeit, Dort in der Ferne ahn ich den Abgrund; Darin das Nichts. - Aber weiter und weiter Schlepp ich mich fort; Von Tag zu Tag, Von Mond zu Mond, Von Jahr zu Jahr; Bis daß ich endlich, Erschöpft an Leben und Hoffnung, Werd hinstürzen am Weg Und die alte ewige Nacht Mich begräbt barmherzig, Samt allen Träumen der Sehnsucht.
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Confirmed with Storms Werke, herausgegeben von Theodor Hertel, ertes Band, Mehers Klassiker-Ausgaben, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1918, page 104.
Text Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Tiefe Schatten, no. 3 [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich, Freiherr von Bach (1835 - 1915), as Heinrich Molbe, "Gleich jenem Luftgespenst der Wüste", op. 95 no. 3 [voice and piano], from Sechs Lieder "Tiefe Schatten!" von Theodor Storm für eine Singstimme mit Clavierbegleitung, no. 3, Wien, Wiener Musik-Verlagshaus [text not verified]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , title 1: "Pareille à un génie aérien du désert", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2013-04-21
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