by Theodor Storm (1817 - 1888)
Das Harfenmädchen
Language: German (Deutsch)
Our translations: FRE
Das war noch im Vaterstädtchen; Da warst du gar zierlich und jung, Ein süß schwarzäugiges Dirnlein, Zur Liebe verständig genung. Und wenn dir die Mutter zu singen Und Harfe zu spielen gebot, So scheutest du dich vor den Leuten Und klagtest mir heimlich die Not. «Wann treff' ich dich wieder und wo doch?» - «Am Schlosse, wenn's dunkel ist.» Und abends bin ich gekommen Und habe dich fröhlich geküßt. Sind sieben Jahre vergangen, Daß ich dich nicht gesehn; Wie bleich sind doch deine Wangen, Und waren so blühend und schön! Wie greifst du so keck in die Saiten Und schaust und äugelst umher! Das sind die kindlich scheuen, Die leuchtenden Augen nicht mehr. Doch kann ich den Blick nicht wenden, Du einst so reizende Maid; Mir ist, als schaut' ich hinüber Tief, tief in vergangene Zeit.
Confirmed with Storms Werke, herausgegeben von Theodor Hertel, ertes Band, Mehers Klassiker-Ausgaben, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1918, page 15.
Text Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Das Harfenmädchen" [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich, Freiherr von Bach (1835 - 1915), as Heinrich Molbe, "Das Harfenmädchen", op. 98 (Sechs Lieder von Theodor Storm für eine Singstimme mit Clavierbegleitung ) no. 2 [ voice and piano ], Wien, Wiener Musik-Verlagshaus [sung text not yet checked]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La jeune fille à la harpe", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2013-04-21
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