Kind Mutter, wer kam zum Aurikelbeet, Daß es auf einmal in Blüthe sieht? Wer hat den goldenen Krokus geweckt, Der noch so tief in der Erde gesteckt? Und die Pfirsichblüthe an der Wand -- Wer hat ihr rothes Zeltchen gespannt? Mutter Das ist der Frühlingsengel, mein Kind! Allmählig kommt er und schließet geschwind Die kleinen, sammt'nen Köpfchen auf, Dann hilft er den Keimen zum Licht herauf, Die Blumen küßt er lächelnd und leis, Bis sie alle blühen zu Gottes Preis. Kind Ach, Mutter, schließe nicht mehr die Thür! Vielleicht kommt der Engel auch zu mir! Gern möchte ich wachsen und fröhlich gedeih'n, Ein Blümchen im Garten Gottes sehn!
Sechs Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 1
by Wilhelm Herzberg (1819 - 1847)
1. Frühlingsengel  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Louise Antoinette Eleonore Konstanze Agnes Franzky (1794 - 1843), as Agnes Franz, "Frühlingsengel"
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Confirmed with Der Jugend Wunderhorn: Reim- und Liederschatz aus den Werken unserer Dichter, so wie aus dem Volksmunde für die verschiedenen Stufenjahre der Kinderwelt gesammelt und herausgegeben, Nürnberg, Verlag von J. L. Lotzbeck, page 92.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Heimathlied  [sung text not yet checked]
Auf der Höhe bin ich gerne, Auf freier Bergeshöh', Wo ich hinaus in die Ferne, In weite Ferne seh'. Dort, wo im Nebelschleier Aufsteigt der Berge Grau, Dahinter, mir lieb und theuer, Liegt meine Heimathau', Und alle die lieblichen Räume Im still beglückten Thal: Land meiner goldenen Träume, Dich grüß' ich tausendmal. Im Thale bin ich gerne, In friedlicher Waldesruh, Da strebt mein Sinn zur Ferne, Zur Ferne der Heimath zu; Entflohende Jugendgebilde Ruf' ich mir wieder zurück, Und zaubere all' die Gefilde Vor meinen Sehnsuchtsblick; Und alle die theueren Räume Durchwall' ich noch einmal: Land meiner goldenen Träume, Dich grüß' ich tausendmal. In der Heimath wär' ich gerne, Im lieben Vaterhaus, Doch muß ich hinaus in die Ferne, In weite Ferne hinaus. Wohl mag der Blick erschauen Des Schmucks unendlich viel, Wohl schön sind fremde Auen Im leuchtenden Farbenspiel, Doch kenn' ich schönere Räume Im still beglückten Thal: Land meiner goldenen Träume, Dich grüß' ich tausendmal!
Authorship:
- by Reinhardt Soisjuste Suchier (1823 - 1907), no title, appears in Heimathlieder
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Confirmed with Preusßischer Volksfreund, neunter Jahrgang, Berlin: Preußischer Volksfreundes, 1844, page 355.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Liebeshoffnung  [sung text not yet checked]
Ich thöricht Kind Ich liebe Dich, Und weiß doch nimmer: Liebst Du auch mich? Ich fragte die Blumen Groß und klein; Ach leider die meisten Sie sagten Nein. -- Die dummen Blumen Sie wissen nicht Was es heißt, was es heißt: "Er liebt mich nicht." Ich thöricht Kind Ich liebe Dich, Und wähne immer: Du liebst auch mich. Ich fragte mein Herze: "Was meinest Du?" Das rief mir freudig "Er liebt Dich" zu. O du mein Herze Weißt sicherlich, Was es heißt, was es heißt: "Er liebet mich."
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Liebes-Hoffnung", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
4. Schön‑Rohtraut  [sung text not yet checked]
Wie heißt König [Ringangs]1 Töchterlein? Rohtraut, Schön-Rohtraut. Was tut sie denn den ganzen Tag, Da sie [wohl nicht]2 spinnen und nähen mag? Tut fischen und jagen. O daß ich doch ihr Jäger wär'! Fischen and [Jagen freute]3 mich sehr. -- Schweig [stille]4, mein Herze! Und über eine kleine Weil', Rohtraut, Schön-Rohtraut, So dient der Knab' auf [Ringangs]1 Schloß [In]5 Jägertracht und hat [ein]6 Roß, Mit Rohtraut zu jagen. O daß ich doch ein [Königssohn]7 wär'! Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb' ich so [sehr]8. -- Schweig' [stille]4, mein Herze! [Einsmals sie ruh'ten]9 am Eichenbaum, [Da lacht]10 Schön-Rohtraut: Was siehst [mich]11 an so [wunniglich]12? Wenn du das Herz hast, [küsse]13 mich! Ach! [erschrak der]14 Knabe! Doch [denket]15 er: mir ist's vergunnt, Und [küsset]16 Schön-Rohtraut auf den Mund. -- Schweig' [stille]4, mein Herze! Darauf sie ritten schweigend heim, Rohtraut, Schön-Rohtraut; [Es jauchzt der Knab']17 in seinem Sinn: Und würdst du heute Kaiserin, Mich [sollt's]18 nicht kränken: Ihr tausend Blätter im Walde wißt, Ich [hab']19 Schön-Rohtrauts Mund geküßt! -- Schweig' [stille]4, mein Herze.
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Schön-Rohtraut"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Mooie Rohtraut", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Charles James Pearson) , "Pretty Rohtraut", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Belle Rohtraut", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 59-60.
1 Rheinberger: "Ringans"2 Rheinberger: "nicht"
3 Rheinberger: "Jagen, das freute"; Wallnöfer: "Jagen freut'"
4 Wallnöfer: "still'"
5 Distler, Schumann: "In der"
6 Schmezer: "sein"
7 Wallnöfer: "König"
8 Blech: "wahr"
9 Blech, Distler, Killmeyer, Schumann, Smyth "Einstmals sie ruh'ten"; Wallnöfer: "Einstmals ruhten sie"
10 Blech: "Rohtraut,"; Wallnöfer: "Da lachte"
11 Distler, Rheinberger, Schumann, Smyth: "du mich"
12 Schmezer: "wonniglich"
13 Blech: "so küsse"
14 Killmayer: "erschrak da der"
15 Rheinberger, Wallnöfer: "denkt"
16 Killmayer, Wallnöfer: "küsst"
17 Wallnöfer: "Der Knabe jauchzt"
18 Rheinberger: "soll's"
19 Wallnöfer: "habe"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Charles James Pearson , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
5. Holdes Mädchen von Athen
Holdes Mädchen von Athen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
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Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Song", written 1810, appears in Childe Harold's Pilgrimage, a Romaunt: and other Poems, in Poems, first published 1812
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6. Ständchen  [sung text not yet checked]
In dem Himmel ruht die Erde, Mond und Sterne halten Wacht, Auf der Erd' ein kleiner Garten Schlummert in der Blumen Pracht. Gute Nacht, gute Nacht! In dem Garten steht ein Häuschen, [Still]1 von Linden überdacht; [Vor dem kleinen]2 Erkerfenster Hält ein [Vogel]3 singend Wacht. Gute Nacht, gute Nacht! In dem Erker schläft ein Mädchen, [Träumet]4 von der Blumenpracht; Ihr im Herzen ruht [der]5 Himmel, D'rin die [Engel]6 halten Wacht. Gute Nacht, [gute Nacht!]7
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "In dem Himmel ruht die Erde", subtitle: "Ständchen", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sotto il cielo la terra riposa", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "wild"
2 Randhartinger, Wolf: "Draußen vor dem"
3 Blodek: "Vöglein"
4 Blodek: "träumend"
5 Lang: "ein"
6 Blodek: "Englein"
7 Lang's manuscript ends with "Gute Gut!" - presumably a typo.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]