Hier lieg' ich auf dem Frühlingshügel: Die Wolke wird mein Flügel, Ein Vogel fliegt mir voraus. Ach, sag' mir, all-einzige Liebe, Wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe, Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus. Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen, Sehnend, Sich dehnend, In Lieben und Hoffen. Frühling, was bist du gewillt? Wann werd' ich gestillt? Die Wolke seh' ich wandeln und den Fluß, Es dringt der Sonne goldner Kuß Mir tief bis in's Geblüt hinein; Die Augen, wunderbar berauschet, Thun, als schliefen sie ein, Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet. Ich denke Dieß und denke Das, Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was: Halb ist es Lust, halb ist es Klage; Mein Herz, o sage: Was webst du für Erinnerung In golden grüner Zweige Dämmerung? -- Alte unnennbare Tage!
Vier Gesänge für 1 hohe Singstimme mit Pianoforte , opus 40
by (Leopold) Heinrich (Picot de Peccaduc), Freiherr von Herzogenberg (1843 - 1900)
1. Im Frühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Im Frühling"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A primavera", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "In springtime", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Au printemps", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Au printemps", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A primavera", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Pupillo) , "In primavera", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Eduard Mörike, Sechste Auflage, Stuttgart, G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, 1876, page 41.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Morgendämmerung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es graut vom Morgenreif In Dämmerung das Feld, Da schon ein blasser Streif Den fernen Ost erhellt; Man sieht im Lichte bald Den Morgenstern vergehn, Und doch am Fichtenwald Den vollen Mond noch stehn: So ist mein scheuer Blick, Den schon die Ferne drängt, Noch in das Schmerzensglück Der Abschiedsnacht versenkt. Dein blaues Auge steht, Ein dunkler See, vor mir, Dein Kuß, dein Hauch umweht, Dein Flüstern mich noch hier. An deinem Hals begräbt Sich weinend mein Gesicht, Und Purpurschwärze webt Mir vor dem Auge dicht. Die Sonne kommt; - sie scheucht Den Traum hinweg im Nu, Und von den Bergen streicht Ein Schauer auf mich zu.
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Früh im Wagen"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Lethe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Lethe! Brich die Fesseln des Ufers, gieße Aus der Schattenwelt mir herüber deine Welle, daß den Wunden der bangen Seel' ich Trinke Genesung.1 Frühling kommt mit Duft und Gesang und Liebe, Will wie sonst mir sinken ans Herz; doch schlägt ihm Nicht das Herz entgegen wie sonst. -- O Lethe! Sende die Welle!
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Sehnsucht nach Vergessen", written 1822, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Oden
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Peter Palmer) , "Longing to forget", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Désir d'oubli", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Kienzl adds the echo "Daß ich Trinke Genesung"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. An die Sonne  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Scheuche doch mit deinem Pfeile, Scheuch' in Eile, Sonne, mein geliebtes Kind, Daß sie flüchte in die Frische Dieser Büsche, Wo die schönen Schatten sind. Wenn wir dann zusammenruhend, Freundlich thuend, Lauschen in der Waldesnacht, Sollst du durch den Busch mit Neide, Aus die Freude Blicken, die du mir gebracht.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]