Es zieht den hellen Strom hinüber, Ein holdes Mägdlein sitzt im Kahn, Ein Wandr'er träumt ihr gegenüber, Ihr Antlitz glüht, sieht er sie an. Sie wagt den Blick nicht aufzuschlagen, Schaut nur sein Bild an in der Fluth, Und etwas traulich ihr zu sagen, Fehlt ihm das Wort, fehlt ihm der Muth. Das Ruder schlägt, die Wellen schäumen, Den Himmel färbt das Abendroth, Und Friede weht aus allen Räumen, Und an das Ufer stößt das Boot. Sie zieh'n getrennt jetzt durch die Fluren, Im Busen ew'ge Sehnsucht, hin, Zwei Seelen, die mitsammen fuhren, Die sich erkannt, sich ewig flieh'n.
Sechs deutsche Lieder für Singstimme mit Pianoforte , opus 144
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Es zieht den hellen Strom hinüber  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Ludwig August Frankl (1810 - 1894), "Begegnen", appears in Lyrische Gedichte, in Liebeslieder
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Confirmed with Gesammelte poetsiche Werke von Ludwig August Frankl, erster Band: Lyrische Gedichte, Wien, Pest, Leipzig: A. Hartleben's Verlag, 1880, page 75.
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2. In die Ferne  [sung text not yet checked]
Siehst du am Abend die Wolken ziehn? Siehst du die Spitzen der Berge glühn? Mit ewigem Schnee die Gipfel umglänzt, Mit grünenden Wäldern die Täler umkränzt. [Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!]1 Ach, in den Wäldern, so ewig grün, Kann still und heimlich die Liebe glühn! [Nur der]2 Morgen sieht sie, der Abendschein, Und die Lieb' ist mit Liebe so selig allein. Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz! Am starren Felsen bricht sich der Nord, Sanft wehen Lüftchen im Tale fort; Durch die Wälder schimmert der Mond [umher]3, Und ferne da rauschet und brauset das Meer. [Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!]1 O könnt' ich ziehen im Morgenroth! O hauchte Abend mir Liebestod! Es schwindet das Leben, du weißt es kaum -- O ewige Liebe, O ewiger Traum! Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!
Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "In die Ferne"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Album deutscher Dichter, herausgegeben von H. Kletke, Zweite Auflage, Berlin, Verlag von F. H. Schroeder, 1846, pages 54-55.
1 omitted by Silcher.2 Lang: "Der"
3 Lang, Loewe, Silcher: "einher"
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3. Von der Loire grünenden Ufer  [sung text not yet checked]
Von der Loire grünendem Ufer Zog einst ein Ritter in das heil'ge Land, Ach! die Geliebte mußt er verlassen: Wellen, so ruft er, am fernen Meeresstrand, Wenn ihr sie seht, o so grüßt sie bescheiden, Sagt ihr, ich duld' und ich trag es still, Nennt ihr mein Lieben, o nennt ihr mein Leiden, Wie mir das Herz, das Herz mir brechen will. Wird sie getreu mir die Liebe bewahren? Weh! ohne Abschied mußt ich von ihr fort. Segelt ihr Lüfte mit eilenden Schwingen, Bringt ihr des Freundes vertrauliches Wort: Wenn ihr sie seht, o so grüßt sie bescheiden, Sagt ihr, ich duld' und ich trag es still, Nennt ihr mein Lieben, o nennt ihr mein Leiden, Wie mir das Herz, das Herz mir brechen will. Und die Drommeten sie rufen zum Kampfe, Ach! und der Tapfre sinkt im blut'gen Reih'n. "Engel des Himmels, o bringt ihr die Kunde: Lebend und sterbend gehör' ich dir allein. Wenn ihr sie seht, o so grüßt sie bescheiden, Sagt ihr, ich duld' und ich trag es still, Nennt ihr mein Lieben, o nennt ihr mein Leiden, Wie mir das Herz, das Herz nun brechen will."
Authorship:
- by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868), "Das Hindumädchen", appears in Romanzen, Erzählungen, Legenden
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Confirmed with Friedrich Försters Romanzen, Erzählungen, Legenden, Berlin: Heymann, 1838. Quoted in review of the entire collection in Morgenblatt für gebildete Leser, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung. Appears in Literaturblatt ed. by Dr. Wolfgang Menzel, dated Freitag, 28 September 1838, page 395.
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4. Weit weit wohnt meine Maid
Weit weit wohnt meine Maid . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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5. Hold' Ännchen sass am Rädchen  [sung text not yet checked]
Hold' Ännchen sass am Rädchen und spann; Lieb' Wilhelm sass daneben und sann. Was spinnst du denn so emsiglich? Was sinnst du denn und härmest dich? Hat immer noch Zeit mit der Sorg' und Müh', Die kommen am letzten der Tage zu früh! Ich hab' ein Myrthenstöckchen so grün, Schon öffnen sich die Knöspchen zum Blüh'n. Was bist du denn so grün, du Reis, Was seid ihr Blüthen denn so weiss! Hab' viel noch zu spinnen vom silbernen Lein; Drum wünscht' ich, ihr bliebt in der Hülle noch drein! Du drehst und spinnst nur immer ohn' Ruh', Die Knospen meinen's besser, als du. Sie schmücken sich mit weissem Flor Und blicken mahnend schon hervor: Er ist ja gekommen der sonnige Mai, Bald eilen die flüchtigen Stunden vorbei. Da riss der zarte Faden entzwei; Sie küsst' ihn heiss und sagte: "es sei!" Das hörten drin die Blüthen bald Und drängten vor mit Allgewalt. Das Sehnen, die Träume, die wurden nun wahr, Sie flocht sich den bräutlichen Kranz in das Haar.
Authorship:
- by Gustav Rasmus (1817 - 1900)
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Researcher for this page: Melanie Trumbull6. Daß ich im Frühling scheiden soll  [sung text not yet checked]
Daß ich im Frühling scheiden soll, Das macht das Herz mir schwer: Ich wär' nicht halb so kummervoll, Wenn's nur nicht Frühling wär'. Allüberall ist Maienlust, Hell klingen Thal und Hain, Ach, und allein in meiner Brust Wird's still und öde sein. Wem soll ich klagen meine Pein? Die Rose blüht so roth, Die Lerche wirbelt aus und ein -- Wem klag' ich meine Noth? Ach, soll's einmal geschieden sein, So sei's in Winterzeit, Da tragen Lerche, Flur und Hain Mit mir dasselbe Leid. Da klagen all' zusammen wir Um Ein entschwunden Glück, Und alle träumen sie mit mir Von neuem Sonnenblick. Und wenn die Rosen wieder blühn, Kehrt auch der Liebste dein; Drum nicht im Frühling laß mich ziehn, Im Winter soll es sein!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe, no. 7
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Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 49-50.
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