Diese Rose pflück' ich hier In der [fremden]1 Ferne, Liebes [Mädchen]2, dir, ach dir, Brächt' ich sie so gerne! Doch bis ich zu dir mag ziehn Viele weite Meilen, Ist die Rose [längst]3 dahin; Denn die Rosen eilen. Nie soll weiter sich in's Land Lieb' von Liebe [wagen]4, Als sich blühend in der Hand Läßt die Rose tragen; Oder als die Nachtigall Halme bringt zum Neste, Oder als [ihr süßer]5 Schall Wandert mit dem Weste.
Sechs Lieder für vierstimmigen gemischten Chor , opus 40
by Max Zenger (1837 - 1911)
1. An die Entfernte  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge, in An die Entfernte, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "A la que és lluny", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "To the Distant One", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 173.
1 Mattiesen, Mendelssohn, Schoeck, Schulz-Weida: "weiten"2 Lang: "Herze"
3 Schulz-Weida: "schnell"
4 Bartók: "scheiden"
5 Bartók, Schulz-Weida: "der süße"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Wiedersehen  [sung text not yet checked]
Ich hab' die Jahre nicht gezählt, Seit mich und dich der Sturm verschlug; Ein Leben, dem das Liebste fehlt, Zerfliegt wie flücht'ger Atemzug. Ich glaub', ich hab' viel Zeit versäumt, Ich glaub', ich hab' viel Leid verträumt; Doch alte Lieb', die rostet nicht, Und Herzog Hans von Brabant spricht: Herba flori fa! Dort ragt, von Morgenduft umdeckt, Dein Städtlein in das Tal hinaus, Und dort, im grünen Busch versteckt, Das wohlbekannte Erkerhaus. Vorwärts, du lahme Eisenbahn, Mag sein, 's ist eitler Jugendwahn, Doch alte Lieb', die rostet nicht, Und Herzog Hans von Brabant spricht: Herba flori fa! Das du gepflanzt, das Lindenreis, Zum stolzen Baum hebt sich's hinan, Derweil in fahles Grau und Weiß Die Locke meines Haupts gerann. So gehts, wenn man zur Fremde fährt, Das hat noch selten Heil beschert; Doch alte Lieb', die rostet nicht, Und Herzog Hans von Brabant spricht: Herba flori fa! Halt aus, o Herz, noch faß' ich's kaum: Dort winkt sie selber, mild und klar, -- Nichts weiß ich mehr von Zeit und Raum, Die ich von ihr geschieden war; Ich glaub', 's war nur ein Augenblick, Ich glaub', dort winkt mein altes Glück, Und alte Lieb', die rostet nicht, Und Herzog Hans von Brabant spricht: Herba flori fa!
Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Wiedersehen"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Der welke Kranz  [sung text not yet checked]
Auf der Haide [ist]1 ein Platz wo im Mai mein [lieber]2 Schatz einmal bei mir saß! Hinter'm Busch die Amsel rief, wilde Rosen hingen tief in's betaute Gras. Leise sprach er, und ich wand einen Kranz mit scheuer Hand, blickte bang zu Tal; aber näher neigt' er sich, hob mein Haupt und küßte mich, ach, zum ersten Mal! O wie war der Tag so licht! Und ich, [Armes]3, wehrt' ihm nicht, ließ es still gescheh'n! Doch den Kranz in trunk'nem Traum hängt ich [in]4 den Fliederbaum, der uns zugeseh'n. Erste Lieb', du gehst vorbei, schneller als ein Sturm im Mai, bleibst kein treuer Gast! Ach, mein Schatz ist lange fort und mein Kränzlein hängt verdorrt an dem [dürren]5 Ast.
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Der welke Kranz"
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View original text (without footnotes)1 Bolck: "steht"
2 Esser: "schöner"
3 Esser: "Arme"
4 Esser: "an"
5 Esser: "grünen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Am alten Zwingergraben  [sung text not yet checked]
Am alten Zwingergraben, Da steht manch hohes Erkerhaus, Da schaun in hellen Tagen Jungfräulein viel heraus. Wer ist die Allerschönste? Lustwandelnd streiten sich die Herrn, Ich wüßt' es wohl zu sagen, Doch bin ich allzufern. Als ich von dannen mußte, Am Fenster lehnt mein armes Kind, Der Schnee fiel dicht hernieder, Mein Blick, der wurde blind. Wie blühn die fremden Frauen! Das scherzt und kichert um mich her, -- Nach deiner Augen Weinen, Da wird das Herz mir schwer. An deines Daches Giebel Hängt hoch ein leeres Schwalbennest; Gieb Acht, es füllt sich wieder Zu Ostern aus das Fest. Und durch die Weinbergfurchen Geschmolzen rauscht der Winterschnee, Vor Freuden sollst du weinen, Wenn ich dich wiederseh!
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Am alten Zwingergraben"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Bei dir  [sung text not yet checked]
Die Nächte stürmen, doch die Seele singt Du bist doch mein Ich habe dich erworben Und aller Jahre herbe Pein In diesem Herbst ist sie dahin gestorben Die Stürme brausen, doch die Sehnsucht schweigt An deine Brust Ist selig Ruhn und Bleiben Die Rosen wilder Jugendlust Sie mögen welk in diesen Stürmen treiben, Die Tage fliehen, doch die Treue bleibt Still steht die Zeit Wie auf sich selbst besonnen, Bei dir erlöst von allem Leid Ath´m ich die Ewigkeit und ihre Wonnen.
Authorship:
- by Julius Waldemar Grosse (1828 - 1902)
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]6. Der nächtliche Ritter  [sung text not yet checked]
In der mondlos stillen Nacht Stand er unter dem Altane, Sang mit himmlisch süßer Stimme Minnelieder zur Gitarre. Dann auch mit den Nebenbuhlern Hat er tapfer sich geschlagen, Daß die hellen Funken stoben, Daß die Mauern widerhallten. Und so übt' er jeden Dienst, Den man weihet edeln Damen, Daß mein Herz in Lieb' erglühte Für den teuern Unbekannten. Als ich drauf am frühen Morgen Bebend blickte vom Altane: Blieb mir nichts von ihm zu schauen, Als sein Blut, für mich gelassen.
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der nächtliche Ritter", appears in Balladen und Romanzen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chevalier de la nuit", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission