by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Doppelte Gefahr
Language: German (Deutsch)
Ich armer Fischerbube, Wo soll ich schiffen hin? Es ist so klein mein Nachen, So schüchtern auch mein Sinn. Im hohen Meere draußen Da sind die Wogen groß, Da läßt aus Ost und Westen Der Himmel die Stürme los. Da jagen die Korsaren Nach jungem Christenblut, Da singen die Sirenen Und locken hinab [in die]1 Flut. Am Ufer sitzt ein Mädchen, Die hat ein Augeupaar, Das droht mit Feuerflammen Mir tödtliche Gefahr. Sie strickt an einem Netze, Da springt ein Fisch hinein; In ihres Haares Flechten Soll ich gefangen sein. Du liebliche Sirene, Sirene von dem Strand, Laß deine Stimme tönen Hell über Meer und Land! Tief unten in den Fluten Da ist ein goldnes Haus, Da ruhn [versunkene]2 Schiffer In weichen Armen aus. Auf diesem Liebesmeere Wo wird die Ruhstatt sein? Entweder an deinem Herzen, Ach, oder im Grabe mein?
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2 Naumann: "versunk'ne"
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Müller, Vierte Auflage, Vol. 2, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1858, pages 92-93.
1 Naumann: "zur"2 Naumann: "versunk'ne"
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Doppelte Gefahr" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Emil Naumann (1827 - 1888), "Doppelte Gefahr", op. 29a (Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte) no. 6, published 1866 [ voice and piano ], Berlin, Bote und Bock; note: this opus was reused for another piece by another publishing company in April 1866 so we have used an 'a' beside the opus to distinguish them [sung text checked 1 time]
Set in a modified version by Heinrich August Marschner.
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