by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Ich bin auf ihrem Wege der Staub
Language: German (Deutsch)
Ich bin auf ihrem Wege der Staub, Sie hütet den Saum des Kleides vor mir, Sie gibt ihr Gewand dem Winde zum Raub, Nur daß ich nicht mög' haften an ihr. Und wär' ich über den Fluß der Steg, So bliebe sie lieber am Ufer stehn, Und wär' ich der Paradiesesweg, So würde sie lieber zur Hölle zehn. Sie zeigt ihr lächelndes Angesicht, Wie eine Rose, dem ganzen Reich; Und sag' ich: warum verhüllst du dich nicht? So verhüllt sie vor mir sich gleich. Was ich ihr thu', ist ihr nicht recht; Und was sie mir thut, das ist nicht fein. Ich bin der unterthänige Knecht, Sie will nicht gnädige Herrin seyn. Was ich ihr auch zu gefallen thu, Nichts zu gefallen thut sie mir. Und wäre sie nicht so schön dazu, So wär' es nicht auszuhalten bei ihr.
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Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Die Ungnädige", appears in Wanderung, in 4. Vierter Bezirk. Östliche Rosen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Baumgartner (1820 - 1867), "Ich bin auf ihren Wegen", op. 20 (Zehn Lieder), Heft 2 no. 2 (1853) [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-04-04
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