by Walter Calé (1881 - 1904)
An einem Tage, welcher herrlich glühte
Language: German (Deutsch)
An einem Tage, welcher herrlich glühte, da Sonne über unsern Häuptern war und Blüten wogten und die Wipfel wogten und Duft des Frühlings ging und alle Wonne, da sah ich, Schwester, dich das letzte Mal. Da schrittest du so schlank und hell gewandet und wie im Traume neben deinem Freund, und deine Blicke nur klagten ein Wehe, und deine Lippen blieben so geschlossen, und nur ein Schweigen kam das letzte Mal. Da sprach ich von den Tagen, welche gingen, von Seligkeiten uns'rer heil'gen Stunde, bis deine Augen leuchten in Gedenken und deine scheuen Lippen sich eröffnen und Rede kam von dir das letzte Mal. Und als der Wolken Röte tiefer schwoll und Sehnen schwoll, und alle Vögel sangen und abendlicher Duft gelinde wallte und Strömen war und Glühen selig, selig, da auf dem letzten Gange du und ich, da wurde selig unser letzter Gang. In Eines strömten wir das letzte Mal.
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Text Authorship:
- by Walter Calé (1881 - 1904) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johanna Müller-Hermann (1878 - 1941), op. 36 no. 5 (1936) [ soprano, baritone, string quintet and harp ], from Beatrix und der Sänger. Fünf Zwiegesänge, no. 5 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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