by Julius Wolff (1834 - 1910)
Mittsommerstrauß
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
Wer wird nun den Mittsommerstrauß, Du armes Kind, dir pflücken? Und weinst du dir die Augen aus, Darfst dich mit Rosen nicht schmücken; Die Gilgen sind für dich zu weiß, Dir ziemt nicht Veil und Ehrenpreis, Nur Kraut und grüne Blätter. Wenn ihr mir keine Gilgen gönnt, Schleich' ich mich still bei Seite, Und weil ihr mir nicht helfen könnt, Brauch' ich auch kein Geleite. Es findet die verlass'ne Braut Wohl Frauenthrän' und Haderkraut, Friedlos und Gottvergessen. Und sollt' ich gar betrogen sein In Schmach und Missewende, So such' ich mir Neunhämmerlein, Weiß auch, zu welchem Ende. Wachholder wächst und Rosmarin, Und unterm Hagedorne blühn Wegwart und Wedewinde. Doch wenn mein Liebster wiederkehrt, Ist keine Treu gebrochen, Er hat zu hoffen mich gelehrt, Das Ringlein mir versprochen. Daß ihn der liebe Gott behüt'! Nach ihm nur schmachtet mein Gemüth Wie Sommerlaub nach Regen.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Mittsommerstrauß", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans August Friedrich Zincke genannt Sommer (1837 - 1922), "Mittsommerstrauß", op. 4 no. 21 (1882/83), published 1884 [ voice and piano ], from Hunold Singuf. Rattenfängerlieder nach Julius Wolff's Dichtungen, no. 21, Braunschweig, H. Litolff [sung text not yet checked]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Midsummer bouquet", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-02-25
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