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from Volkslieder (Folksongs)

Ich stund auf hohem Berge
Language: German (Deutsch) 
Ich stund auf hohem Berge 
Und sah in's tiefe Thal,
Ein Schifflein sah ich schwimmen, 
Darin drei Grafen war'n.

Der jüngste von den dreien,
Der in dem Schifflein saß, 
Gab mir einmal zu trinken
Den Wein aus seinem Glas.

Was zog er von seinem Finger? 
Einen Ring von Gold so rot:
"Nimm hin, du Hübsche, du Feine,
Trag ihn nach meinem Tod!"

""Was soll ich mit dem Ringlein thun, 
Wenn ich's nicht tragen darf?""
"Ei sag, du habst's gefunden 
Draußen im grünen Gras!"

""Ei warum sollt' ich lügen?
Stünd' mir gar übel an;
Viel lieber wollt' ich sagen 
Der jung' Graf wär mein Mann.""

Es stund wol an ein Vierteljahr, 
Dem Grafen träumt's gar schwer, 
Als ob seine Herzallerliebste
In's Kloster gangen wär.

Der Herr sprach zu dem Knechte:
"Sattel unser beider Pferd'! 
Wir wollen reiten Berg und Thal,
Der Weg ist reitenswert."

Und als er vor das Kloster kam,
Gar leise klopft er an:
"Wo ist die jüngste Nonne, 
Die zuletzt ist kommen an?"

""Es ist ja keine kommen,
Es kommt auch keine heraus.""
"So will ich das Kloster anzünden,
Das schöne Gotteshaus."

Sie kam herausgeschritten, 
Schneeweiß war sie bekleid't,
Ihr Haar war abgeschnitten,
Zur Nonn' war sie bereit. 

Was hat sie in den Händen? 
Von Gold ein Becherlein;
Er hat kaum ausgetrunken, 
Springt ihm sein Herz entzwei.

Mit ihren weißen Händen 
Grub sie dem Grafen ein Grab,
Aus ihren schwarzbraun Augen
Sie ihm das Weihwaßer gab.

Mit ihren zarten Händen 
Zog sie den Glockenstrang,
Mit ihrem roten Munde 
Sang sie den Grabgesang.

About the headline (FAQ)

Text Authorship:

  • from Volkslieder (Folksongs) , "Die Nonne" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by (Leopold) Heinrich (Picot de Peccaduc), Freiherr von Herzogenberg (1843 - 1900), "Der Graf und die Nonne", op. 26 ([Acht] Lieder und Romanzen für vierstimmigen Frauenchor a capella, oder mit Begleitung des Pianoforte) no. 8, published 1879 [ four-part women's chorus a cappella (or with piano) ], Leipzig, Rieter-Biedermann ; note: this is broken up into two parts: I. Der Graf und die Nonne ; II. Fortsetzung: "Es stund wohl an ein Vierteljahr" [sung text not yet checked]

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

This text was added to the website: 2012-04-02
Line count: 52
Word count: 254

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