possibly by Carl Weiss (flourished c1857)
Abschiedsständchen
Language: German (Deutsch)
Ich schau' nach deinem Fensterlein Heut' Abend nun das letzte Mal; Denn mit des Tages erstem Schein Da zieh' ich fort, so ganz allein, Weit über Berg und Thal. Schlaf' sanft, schlaf' sanft, mein süßes Lieb, Muß morgen fort vom Dörfchen geh'n; -- Drum, der ich einst mein Herz verschrieb, Ja du, die mir so treu verlieb, Leb' wohl! auf Wiedersehn. Und meine alte Linde du Mit deinem kühlen Schattenraum, Wieg' sie noch oft in süße Ruh', Es schweb', schließt sie die Äuglein zu, Um sie der schönste Traum. Ihr Schwalben dort, hoch an der Wand, Bringt morgen ihr den letzten Gruß, Ihr Blumen auf dem Fensterrand, Gebt, schaut sie in das weite Land, Ihr noch den Abschiedskuß. Ade, du liebes Pförtchen klein, Wo ich so oft gehalten Wacht! Ade! du liebes Fensterlein! Und dir, du holdes Liebchen mein, Viel tausend gute Nacht!
Confirmed with Album des Literarischen Vereins in Nürnberg für 1848, no editor identified, Nürnberg: Bauer und Raspe, 1848, page 178.
Authorship:
- possibly by Carl Weiss (flourished c1857), "Abschiedsständchen" [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Valentin Eduard Becker (1814 - 1890), "Abschiedsständchen", op. 78 (Drei Gesänge für 1 tiefe Stimme mit Pianoforte) no. 3, published 1876 [ low voice and piano ], Leipzig, Forberg [sung text not yet checked]
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