Die Jungfrau schläft in der Kammer, der Mond schaut zitternd [hinein]1; da draußen singt es und klingt es, wie Walzermelodein. "Ich will mal schaun aus dem Fenster, wer drunten stört meine Ruh." Da steht ein Totengerippe, und fiedelt und singt dazu: "Hast einst [mir den Tanz]2 versprochen, und hast gebrochen dein Wort, und heut ist Ball auf dem Kirchhof, komm mit, wir tanzen [dort]3." Die Jungfrau ergreift es gewaltig, es lockt sie [hervor]4 aus dem Haus; sie folgt dem Gerippe, das singend und fiedelnd schreitet voraus. Es fiedelt und tänzelt und hüpfet, und klappert mit seinem Gebein, und nickt und nickt mit dem Schädel unheimlich im Mondenschein.
Lieder , opus 2
by E. van der Leyen
Translations available for the entire opus: FRE
7. Die Jungfrau schläft in der Kammer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 22
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note: Lachner's setting includes a flauto obbligato part so the words "fiedelt" (two occurrences) and "fiedeln" may be replaced with "pfeift" and "pfeifend" respectively.
1 Schreiter: "herein"2 Schreiter: "den Tanz mir"
3 Lachner: "dazu"
4 Lachner: "heraus"