Die Blüthen läßt der Reif verdorr'n Und bunt erglänzt der Buchen Kron'. Nun ruft zum Wald das Jägerhorn Den Waidmann mit dem hellen Ton, Doch manches, manches Jägers Büchs' Verschonet Hirsche, Reh' und Füchs -- Das ist ein schlimmer Handel! Zu nah am Waldrand steht die Schenk'; Dort reich ein stärkendes Getränk' Das herz'ge Mariandel. Mariandel trägt ein Kleidchen bunt; Von Locken ist die Stirn umweht. Mariandel hat gar süßen Mund, Der sich auf's Singen wohl versteht -- Und dieses Lied sagt euch nicht an, Was sonst noch dieses Mündlein kann, Roth wie die Blüth' der Mandel! -- Ach, wenn der Wein doch schlechter wär', Dann kämen so viel' Leut' nicht her Zum herz'gen Mariandel! Der Wein ist gut, der Wein ist ächt; Da kehren viele Gäste ein, Doch, wer zuletzt im Stüblein zecht, Ist mit dem schönen Kind allein! Und schließt in dunkler Mitternacht Sich hinter mir das Pförtlein sacht, Wenn dann ich heimwärts wandel', Dann jauchz' ich froh durch Wald und Feld: "Die schönste Maid der ganze Welt, Das ist mein Mariandel!"
Zwei Männerchöre , opus 172
by (Peter) Nicolai von Wilm (1834 - 1911)
1. Mariandel  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Mariandel", appears in Am Rhein und beim Wein. Gedichte
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Confirmed with Am Rhein und beim Wein. Gedichte von Emil Rittershaus, 4. Stereotyp-Auflage, Bonn: Emil Strauß, 1900, pages 32 - 33.
2. Wie ein Kind, wenn's geweint hat  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wie [das]1 Kind, wenn's geweint hat, sind die Augen schon zu, im Schlafe noch schluchzet und kommt nicht zur Ruh'; wie das Meer, wenn's gestürmt hat, ist der Sturm schon gebannt, noch lang' seine Wellen hintreibet zum Strand; So das Herz, wenn's geliebt hat, oft noch wogt es gelind, und es schluchzet noch manchmal im Traum wie ein Kind.
Text Authorship:
- sometimes misattributed to (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886)
- by Hermann Kette (1828 - 1908)
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View original text (without footnotes)Note: the Musikalien-catalog von Heinrichshofen's Verlag in Magdeburg erroneously gives the poet for Nolopp's setting as "Hermann Klette".
1 Nolopp, Schulz, Wilm: "ein"; further changes may exist not shown above.