Die du über die Sterne weg Mit der geleerten Schale [Aufschwebst]1, um sie [am ew'gen Born]2 [Eilig]3 wieder zu füllen: Einmal schwenke sie noch, o Glück, Einmal, lächelnde Göttin! Sieh, ein einziger Tropfen hängt Noch verloren am Rande, Und der einzige Tropfen genügt, Eine himmlische Seele, Die hier unten in Schmerz erstarrt, Wieder in Wonne zu lösen. Ach! sie weint dir [süßeren]4 Dank, Als die [anderen]5 alle, Die du glücklich und reich gemacht; Laß ihn fallen, den Tropfen!
Drei Lieder , opus 45
by Ernst Edward Taubert (1838 - 1934)
1. Gebet  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Gebet", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hebbels Werke, Erster Teil, Gedichte -- Mutter und Kind, herausgegeben und mit einem Lebensbild versehen von Theodor Poppe, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [1908], pages 127-128
1 Brückler: "Aufsteigst"2 Brückler: "aus ewigem Borne"
3 Brückler: "Eiligst"
4 Brückler: "süßern", Pfitzner, Reger: "süßrern"
5 Brückler: "andern"; Pfitzner, Reger: "andren"
2. Reiterlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ein Reiter ritt aus heißer Schlacht Auf müdem Rosse still und sacht Durch weite, blühende Heide. Die Heide stand so roth, so roth, Und Roß und Reiter litten Noth, Wund waren sie alle beide. "Lieb Rößlein, bald sind wir in Ruh, Sag', wieviel Reiter trugest du?" "Manch einen, doch keinen herwieder; Dem Einen brach ein Blei das Herz, Dem Andern durchstach ein Speer das Erz, Sie stürzten vom Rücken mir nieder." Kein Lüftchen ging, kein Vogel sang, Dumpf scholl der Hufschlag, leise klang Das Schwert in seiner Scheide. Der Himmel floß in Abendgluth, Von Roß und Reiter tropfte Blut Hinab auf die blühende Heide. "Lieb Reitersmann, Bescheid mir thu', Wieviele Rosse rittest du?" "Ach! vielen saß ich im Bügel; Mit manchem zog ich freudig aus Und brachte nichts von ihm nach Haus, Als einen blutigen Zügel." Das Roß trug keinen Reiter mehr, Der Reiter ritt kein Roß auch mehr, Hin sanken sie alle beide. Und als der Mond sein Licht ergoß, Da lagen Reitersmann und Roß Todt in der blühenden Heide.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Die Pappenheimer: Ein Reiterlied, first published 1889
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3. Minnelied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wiege dich, Wind, auf dem wogenden Korn, Schweife und pfeife um Distel und Dorn, Lisple im Laube und raschle im Ried, Surre und summe und sause dein Lied, Meines Trautliebchens geflüstertes Wort Fuchtelst und fauchest du nimmer doch fort. Flimmernde Sterne und Sonne und Mond, Die ihr hoch oben am Himmel da wohnt, Schimmern und Scheinen ist all euer Lauf, Bald geht ihr unter und bald geht ihr auf, Aber wie Liebchens holdselig Gesicht Leuchtet und lächelt doch keiner mir nicht. Bäume dich, Welle, und wirble den Schaum, Schwindest doch hin, ein zerfließender Traum; Alles verrinnet in Wandel und Fluß, Nur meines Mägdeleins feurigen Kuß Nehme ich, mußt' es der letzte denn sein, Mit in das ewige Leben hinein!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission