Das Röslein gar verborgen
In seiner Knospe sitzt,
Der neue Frühlingsmorgen
Zum Kuß das Mäulchen spitzt;
Doch Röslein mag nichts wissen
Vom Blühen und vom Küssen.
Das Röslein sitzt gar spröde
In seinem engen Haus,
Der Mittag ist nicht blöde,
Strahlt Glut und Flammen aus;
Doch Röslein mag nichts wissen
Vom Blühen und vom Küssen.
In seiner Zelle drinnen
Das Röslein heimlich steht,
Der Abend kommt zu minnen,
Der Abend weint und fleht:
Ach alle Blumen müssen
Am Ende blühn und küssen!
[ ... ]
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 39
by Heinrich, Freiherr von Bach (1835 - 1915), as Heinrich Molbe
1. Das Röslein gar verborgen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Der erste Kuß", appears in Gedichte, in Leben und Liebe auf dem Lande
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Julius Mosen, Leipzig: Literarisches Museum, 1836, pages 9-10
2. Das Reh guckt an die Kleinen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Das Reh guckt an die Kleinen, Die schliefen die ganze Nacht; Ich habe bei der Meinen Den ganzen Schlaf verwacht. Die Weinreb' hat die Ohren Zum Fenster 'reingethan Sie hat kein Wort verloren, Sie fing zu blühen an. Der Mond wollt' endlich scheiden; Ich hab' es nicht gesehn; Den Blumen und uns Beiden Voll Wasser die Augen stehn.
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Frühlingsnacht", appears in Gedichte, in Leben und Liebe auf dem Lande
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3. Wie Morgenfrühe seh' ich's schweben  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wie Morgenfrühe seh' ich's schweben So kühl und rein um deinen Mund; Die schüchtern großen Augen geben Ein dämmerndes Erwachen kund. Du fühlst es schauernd, wie ein Tagen In deiner tiefsten Brust begann, Du ahnst mit seligem Verzagen, Daß deiner Träume Nacht verrann. Und ich, der all dies dunkle Sehnen In seinem Arm sich hellen sieht, Hab' es zu danken nur die Thränen, Und es zu sagen kaum ein Lied.
Text Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Dämmerung", appears in Gedichte, in Jugendlieder
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Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 7.