O Sonntag, stiller Gottesengel,
Du kommst in diese Welt voll Mängel
Ein Bote unsers lieben Herrn;
Noch herrscht im Thale tiefes Schweigen,
Da eilst du schon vom Berg zu steigen,
Begrüßt vom frühen Morgenstern.
Und angeglüht von seinem Strahle
Trägst du die volle goldne Schale
Und wanderst still von Haus zu Haus,
Und bringst ihn uns, den heil'gen Frieden,
Den uns der Werktag nicht beschieden,
Und segnend gießest du ihn aus.
[ ... ]
Du rufst, du nahst, die Schranken fallen,
Ein heil'ger Geist weht in uns Allen,
Kein Bruder steht dem Andern fern,
Und was die Woche hielt geschieden,
Das einigt sich in deinem Frieden
Und dienet liebend einem Herrn.
Vier Männerchöre , opus 41
by Gustav Rebling (1821 - 1902)
1. Sonntag  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Sonntag", appears in Fromme Lieder
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Confirmed with Julius Sturm, Fromme Lieder, Dritte Auflage, Leipzig : F. A. Brockhaus, 1858, pages 4-5.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Das deutsche Reich  [sung text not yet checked]
Dem Land, wo meine Wiege stand, Ist doch kein andres gleich; Es ist mein liebes Vaterland Und heißt das deutsche Reich. Wie lieblich sind hier Berg und Thal, Die Wälder wie so schön! Wie lockend auf im Sonnenstrahl Die rebumkränzten Höhn! An Städten rauscht vorbei der Strom, Trägt reicher Kaufherrn Gut, Und freundlich spiegelt Burg und Dom Sich in der blauen Flut. Mein Kaiser aber thront als Held In tapfrer Heldenschar Und führt in seinem Wappenfeld Den sieggewohnten Aar. Drum, fragt man mich nach meinem Land, Brennt mir das Herz sogleich, Und stolz dem Frager zugewandt, Ruf' ich: "Das deutsche Reich!"
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Mein Vaterland"
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Confirmed with Aus deutschen Lesebüchern: Dichtungen in Poesie und Prosa erlätert für Schule und Haus. Erster Band, vierte Auflage, published 1897. Gera & Leipzig: Theodor Hofmann, pages 534 - 535.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Unverloren  [sung text checked 1 time]
Ein Sommerabend einmal wieder Wie ich ihn hab' als Kind gesehn! Die alten, trauten Lerchenlieder, Der Lüfte sanftes, kühles Wehn! Und dort die lichten Wölkchen beide! Ei! zogen nimmer sie denn fort? Am blauen Berg dort auf der Scheide Stehn sie noch stets am alten Ort? Die schlanken Pappeln auch, sie wiegen Sich lustig wie in alter Zeit, Die Schwalben durch das Blaue fliegen, Das Mondlicht blitzt voll Heiterkeit; Und glühend geht die Sonne nieder, Und schimmernd zieht wie einst der Fluß; Das Ufergrün wie beut es wieder, Mir [seinen trauten, trauten Gruß]1! Du lichter, klarer, heller Schimmer, [O]2 hast's wie einst, mir angethan! Ja! unverloren bleibet immer, Was Kindsaugen leuchtend sah'n! Was hold einst war, muß sich verklären Viel schöner nur, zog's noch so weit, Was hold einst war, das muß auch währen, -- Sei nur getrost! -- in Ewigkeit!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Unverloren", appears in Neue Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Not lost", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neue Lieder von Friedrich Oser (1874-1884), Basel: Verlag von M. Bernheim, 1885, pages 57-58.
1 Rebling: "so vertraut den Heimathgruss"2 Rebling: "Du"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Frühling  [sung text checked 1 time]
[Pfingsten]1 ist gekommen, Grün bergauf, bergab, Nun zur Hand genommen Hut und Wanderstab! Nun mit Maien kränzt euch, Schmücket und beglänzt euch, Singt und feiert auf das Best' [Frühlings Maienfest]2! Grüne Zweige prangen Froh vor jeder Thür, Ros'ge Mädchenwangen Lauschen draus herfür. Frühlingsruf kommt mahnend, Herzlein träumen ahnend Heimlich [unterm Maienbaum]3 Ihren Maientraum. Frohe Wandergrüße, Flieget mir voraus! Tragt mich, leichte Füße, [Nachts]4 zum Waldeshaus! Laub und Zweige deckt mich, Bis am Morgen weckt mich Der mein Schlummerlied auch schuf, Nachtigallenruf! [Pfingsten]1 ist gekommen, Goldne Blüthenzeit! Rings [in]5 Glanz verschwommen Liegt die Erde weit. Lieb und Lust [erneun]6 sich, Erd' und Himmel [freun]7 sich Über [Jugend, Gruß]8 und Kuß Freudigsten Genuß!
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), no title, appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 8. Zur schönen Aussicht
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärschen von Otto Roquette, Dreiunddreißigste Auflage, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1870, pages 79-81.
1 Pache, Rebling: "Frühling"2 Pache, Rebling: "Frühlingsmaienfest"
3 Rebling: "ihren Maientraum"
4 Pache: "Hin"
5 Rebling: "im"
6 Pache, Rebling: "erneu"
7 Pache, Rebling: "freu' "
8 Pache: "Jugend-Gruss"; Rebling: "Jugend Gruss"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]