Land, von milder Luft befächelt,
überstrahlt von heiter'm Sonnenschein,
Land, wo milde Ruhe lächelt,
stiller Friede schwebt auf Wies' und Hain,
wo ich einst so glücklich lebte,
gold'ne Tage süßer Kinderzeit,
froh der Eltern Herz erbebte,
selig bei der Kinder Seligkeit!
Vaterland! Dein bin ich wieder,
müd' des Pilgerganges durch die Welt.
Heit'rer tönen meine Lieder,
wenn dein Licht auf meine Harfe fällt.
Liebend hast du mich erzogen,
liebend kehr' ich an dein Mutterherz
wie die Schwalb' im Herbst entflogen,
wiederkehrt im himmelblauen März.
Deine dunklen Tannenhöhen
glüh'n im Frühduft mir, wie wann entzückt
Freund dem Freund beim Wiedersehen
durch der Sehnsucht Flor ins Auge blickt.
Manche Hoffnung sank in Trümmer.
Neue, schön're dämmert meinem Geist,
seh' ich dich im Abendschimmer,
der am glüh'nden Alpensaum zerfleußt.

Lächle mir, gleich einem Engel,
Der im stillen Glanz der Unschuld blüht,
Die Erinn'rung an die Mängel
Meines Lebens sanft aus dem Gemüth!
Gib bei guten, schönen Seelen
Mir der häßlichen Vergessenheit!
Bei'm Gesang von Philomelen
Lehre du mich ihre Zärtlichkeit!
...
6 deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte , opus 71
by Peter Joseph Lindpaintner (1791 - 1856)
1. Heimat
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 - 1860), "Die Heimath", appears in Neue Gedichte
Go to the general single-text view
2. Liebesschwur
Language: German (Deutsch)
O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht. Du, mein Traumbild, mein Gedanke, Mein Gespräch, und mein Gedicht! O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht. O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht. Und verwirfest du mit Hohne Mich aus deinem Angesicht. O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht. O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ichnicht. Liebend nenn' ich deinen Namen Wenn im Tod mein Auge bricht. O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht. O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht. Und bestralt mich überm Grabe Beßrer Welten rein'res Licht, O Geliebte! dein vergessen - Nein, bei Gott! das kann ich nicht.
3. Abendlied
Language: German (Deutsch)
Der Abend schleiert Flur und Hain
In traulich stille Dämrung ein,
Manch Wölklein hell in Westen schwimt,
Vom sanften Liebesstern durchflimt.
Der Wasserfall tönt Schlummerklang,
Die Bäume lispeln Abendsang,
Das junge Gras durchhaucht gelind
Der liebe Sommerabendwind!
...
O Geist der Liebe! führe du
Mir jetzt die Heißgeliebte zu,
Mit ihr, bei dieser Sterne Schein
Der Schöpfung Gottes mich zu freun!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Abendlied", written 1776-1777, appears in Gedichte aus der Schulzeit (1776-1778), first published 1781
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson du soir", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Above is the initial version of Matthisson's poem "Geist der Liebe". In the Breslau 1781 edition, the name Laura is changed to Maja (stanza 4, line 2); and in the Mannheim 1787 edition, the last stanza is as follows:
O Geist der Liebe, führe du Dem Jüngling die Geliebte zu! Ein süsser Blick der Lieb' erhellt Mit Himmelsglanz die Erdenwelt!
4. Abschied
Language: German (Deutsch)
Das Jahr ist nun vorüber, und mit der Lieb' ist's aus! Sie sieht nicht mehr herüber, und ich seh' nicht hinaus. Ich teile ja mit ander'n des holden Grußes Glück; ich will allein nun wandern und kehre nie zurück. Zum Abschied drück' ich leise ihr Händchen weiß wie Schnee. Wünscht sie mir Glück zur Reise, wer weiß dann, ob ich geh'!
Text Authorship:
- possibly by Anonymous / Unidentified Author
- possibly by Johann Valentin Adrian (1793 - 1864)
See other settings of this text.
5. Hier ist es ja so schön
Language: German (Deutsch)
Was soll ich in der Fremde tun? Hier ist es ja so schön. Der Winter stürmt und brauset nun Verschneit sind Tal und Höhn Und hier ist es so schön, so schön Was soll ich in der Fremde tun? Hier ist es ja so schön Sie reichte mir die weiße Hand Und sprach: Du magst nur gehn Und hier ist es so schön, so schön Und mit dem Wandern ist's nun aus Hier ist es ja so schön. Kein holdes Liebchen find ich drauß' Warum denn weiter gehn? Hier ist es ja so schön, so schön
6. Der Hirtin Wahl
Language: German (Deutsch)
Tadelt nicht den jungen Hirten, Den mein Herz sich auserkor! Alle, die mich sonst umgirrten, Hoben schöner sich hervor: Aber häßlich hin und her! Keiner liebt so treu als er. Zwar beginnt mein Hund zu heulen, Und die Heerde nimmt die Flucht, Wenn mein Liebster, gleich den Eulen, Im Gesange sich versucht: Doch er singe rauch und schwer! Keiner liebt so treu als er. Auch bei unsern Hirtenfesten Zeigt er auf dem grünen Plan Sich als Tänzer nicht zum besten, Und verfehlt oft Tackt und Bahn: Doch er tanze wie ein Bär! Keiner liebt so treu als er. Andre sind wohl schön wie Engel, Singen trefflich, tanzen fein: Dennoch soll der Mann voll Mängel Ewig mein Geliebter sein. Andr're flattern hin und her; Keiner liebt so treu als er.
Text Authorship:
- by August Friedrich Ernst Langbein (1757 - 1835), "Der Hirtin Wahl "
See other settings of this text.