Horcht! die Vesperglocken schallen -- Zur Kapelle wallt sie hin; Ach, wie fromm in heil'gen Hallen Betet diese Dulderin! Ave Maria! Seht, wie sich die Blicke senken, Lächelnd, ruhig, himmlischmild! Und welch schönes Gottgedenken Ruht auf diesem Engelbild! Ave Maria! Lieblich malt die Abendröthe Lockenhaar und Wangengluth -- Seligkeit, wo im Gebete Liebevoll ihr Auge ruht! Ave Maria! Welche Anmuth, Hoheit, Liebe, Stralt aus ihrem Blick so mild, Daß ein Weh geheimer Triebe Mir im Herzen bebend quillt! Ave Maria! Nimm den Seufzer meiner Seele, Zarte, süße Dulderin, Bring' ihn liebend, ohne Fehle, Vor dem Throne Gottes hin! Ave Maria! Horcht! die Vesperglocken schallen Am Altare knieet sie; Und ihr Blick den Herzen allen Andachtsvolle Ruh verlieh! Ave Maria! Bleib mir, frommes Angedenken, Zauberhafte Lichtgestalt -- Sanftes Augenlidersenken, Bis mein Grabgeläute schallt! Ave Maria!
Zwei Gesänge für 4 Männerstimmen , opus 10
by Eduard Köllner (1839 - 1891)
1. Ave Maria  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Konrad Müller von der Werra (1823 - 1881), "Ave Maria!"
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2. Die Heimath  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nach der Heimat möcht' ich wieder, In der Heimat möcht' ich sein, Strahlt mir doch noch [eins]1 so golden Dort der lieben Sonne Schein; In der Heimat wohnt die Liebe, In der Heimat weilt die Lust, [Und]2 so bange, ach so bange, Klopft das Herz [mir in]3 der Brust. Süße Heimat! Warum ist denn das Sehnen Nach der Heimat trautem Herd, Das mit süßer, stiller Schwermut Mir das arme Herz beschwert? -- In der Heimat wohnt die Liebe, In der Heimat weilt die Lust, In der Heimat atmet freier Wieder die bedrängte Brust. Süße Heimat! Seh' ich hier die grünen Fluren, Dort der Schiffe Wimpel wehn, Denk' mit Wehmut ich der Heimat, Wo mir alles doppelt schön. In der Heimat wohnt die Liebe, In der Heimat weilt die Lust, [Und]2 so bange, ach so bange, Klopft das Herz [mir in]3 der Brust. Süße Heimat! Seh' ich Arm in Arm hier wandeln Ein beglücktes Liebespaar, Denk' ich, wie ich einst so glücklich In der lieben Heimat war. In der Heimat wohnt die Liebe, In der Heimat weilt die Lust, Und so bange, ach so bange Klopft das Herz [mir in]3 der Brust. Süße Heimat! Vater! lieber Vater droben, Laß es einmal noch geschehn, Meine traute Heimat laß mich Nur noch einmal wiedersehn. In der Heimat wohnt die Liebe, In der Heimat weilt die Lust, [In der Heimat atmet freier Wieder die bedrängte Brust.]4 Süße Heimat!
Text Authorship:
- by Carl Beils , "Heimweh"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Als der Großvater die Großmutter nahm. Ein Liederbuch für altmodische Leute, Leipzig: Verlag von Fr. Wilh. Grunow, 1886, pages 316-317.
1 Nater: "einst"2 Nater: "Ach,"
3 Reissiger: "hierin"
4 Nater: "Ach, so bange, ach, so bange / Klopft das Herz mir in der Brust!"