O sieh mich nicht so freundlich lächelnd an, Du Röslein jung, du schlankes Reh! Dein Blick, der jedem wohlgetan, Mir tut er in der Seele weh; Mein Herz wird trüb und trüber Bei deiner Freundlichkeit; Vorüber ist, vorüber Der Liebe Zeit. Ja, wär' ich jung und froh, und froh wie du, Und wär' ich so frisch, und wär' ich so rein: Wie schlüge mein Herz dem deinen zu, Wie könnten wir selig beisammen sein! Wie sollte durchs Gemüte Mir ziehn ein süßer Traum! Doch so -- was soll die Blüte Am welken Baum? Mein Leben liegt im Abendrot, Deins tritt erst ein in den sonnigen Tag; Mein Herz ist starr, mein Herz ist tot, Deins hebt erst an den lustigsten Schlag; Du schaust nach deinem Glücke In goldne Fernen weit, Ich blicke schon zurücke In alte Zeit. Drum sieh mich nicht so freundlich lächelnd an, Du Röslein jung, du schlankes Reh! Dein Blick, der jedem wohlgetan, Mir tut er in der Seele weh. Laß scheiden mich und wandern Die Welt hinauf, herab; Du findest einen andern, Und ich -- ein Grab.
Drei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 40
by Theodor Elze (1823 - 1900)
O sieh mich nicht so lächelnd an See original
Language: German (Deutsch)
Composition:
- Set to music by Theodor Elze (1823 - 1900), "O sieh mich nicht so lächelnd an", op. 40 (Drei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte), published 1863 [ voice and piano ], Prag, Fleischer
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title
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2. Morgenfahrt
Language: German (Deutsch)
Der Thau beperlte die Fluren
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3. Ich küsse dich auf die Wangen
Language: German (Deutsch)
Ich küsse dich auf die Wangen zum allerletzten Mal, und wenn ich von dir gegangen, dann kommen der Schmerz und die Qual: ich muß der Rosen Frühlingspracht im Quell der Thränen tränken, doch hab' ich im Herzen mir gedacht, daß du wirst mein gedenken. Wie dort, auf grünendem Raine, Waldröschen einsam verdorrt, so welken im Morgenscheine, auch meine Blüthen fort; ich muß zur finstern Grabesnacht die fröhlichen Schritte lenken, doch hab' ich im Herzen mir gedacht, daß du wirst mein gedenken. Nun küss' ich dich auf die Wangen zum letzten Scheidegruß, dann sagt mir der Seele Bangen, daß ich von dir scheiden muß; der Gott, der hoch im Himmel wacht, wird Frieden mir Armen schenken, denn still im Herzen hab' ich gedacht, daß du wirst mein gedenken.