Wirth, hast du nicht ein volles Faß? Das wollen wir heut anstechen, Hier unter Bäumen auf grünem Gras Giebt das ein lustig Zechen. Der beste Trank, den Einer kennt, Der wird der gute Wein genennt So hier, so da, So dort, so allenthalben. Wo hab' ich denn den Durst nur her? Er steckt mir in der Kehle, Und wenn das Trinken Sünde wär', Bei meiner armen Seele! Auf Erden ließ' ich's nimmer doch Und tränk' auch in der Hölle noch, So hier, so da, So dort, so allenthalben. Komm, Pfäfflein, komm, du Reitersmann, Du Waidmann und du Ferge, Ihr Wegemüden, haltet an! Hier rinnt ein Quell vom Berge; Sitzt nieder auf dem grünen Plan, Ersäuft den Wurm im hohlen Zahn So hier, so da, So dort, so allenthalben. Geh' nicht vorüber, Mägdelein, Du fehlst noch in der Runde, Es fällt in's Herz wie Sonnenschein Ein Gruß von rothem Munde; Komm, jeden Kuß, verschämt und still, Mit Küssen ich dir vergelten will So hier, so da, So dort, so allenthalben. Ho! Spielmann, Spielmann, schnell herbei! Woher, wohin die Pfade? Hier lebt sich's lustig, fromm und frei, Schau' an die Gottesgnade! Rückt hin, Gesellen, seht! er winkt, Er kommt, nun lacht und singt und trinkt So hier, so da, So dort, so allenthalben.
Vier Lieder für vierstimmigen Männerchor , opus 35
by Alfred Dregert (1836 - 1893)
1. Trinklied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Vergiss nicht mein  [sung text not yet checked]
Wenn ich ein kleins Waldvöglein wär, wollt ich fliegen über das Meer, schönster Schatz, zu dir; aber du bist weit von mir und ich von dir. Schönster Schatz, das weiß ich wol, daß ich dich nicht lieben soll, weils die Leut verdrießt. Weils die Leut so sehr verdrießt, drum lieb ich dich. So viel Sternlein bin und her, so viel Sandkörnlein in dem Meer, denk ich hin zu dir; ja viel hunderttausendmal denk ich an dich.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Liebessehnsucht"
Based on:
- a text in Silesian (Schlesisch) from Volkslieder (Folksongs) , published in J. G. Meinert's Alte teutsche Volkslieder in der Mundart des Kuhländchens (Vienna and Hamburg, 1817) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Die Blume der Mosel  [sung text not yet checked]
Ich weiß ein holdes Jungfräulein, Das mir bestrickt die Sinne zur Minne, Es wohnt am Stein im Sonnenschein, Doch nicht am Rhein und nicht am Main: Das ist die Blume der Mosel! Ihr Wesen wie der Frühling blüht, Es ist ihr Aug' so wonnig und so sonnig, Ihr Duft ist süß wie Rosenblüt', Ihr Mund nur Feuerküsse sprüht: Wie lockt die Blume der Mosel! Schließ' ich mit ihr den Liebesbund, So ist mir neues Leben gegeben, Mir wird so frei im Herzensgrund Und lauter Weisheit spricht mein Mund: Das thut die Blume der Mosel!
Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), "Die Blume der Mosel", appears in Dichtungen eines Rheinischen Poeten, in 1. Mein Herz ist am Rheine: Liederbuch, in 6. Beim Wein am Rhein
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Confirmed with Dichtungen eines Rheinischen Poeten, Band 1: Mein Herz ist am Rheine. Liederbuch von Wolfgang Müller von Königswinter, Vierte vermehrte und verbesserte Auflage, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1871, p. 177.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Traum der ersten Liebe  [sung text not yet checked]
Weit, weit aus ferner Zeit, Aus grüner Jugendwildniß Grüßt mich in Lust und Leid Ein wundersames Bildniß. Wohl kenn' ich gut Der Lippe Glut, Die mit mir pflag zu kosen, Das Auge so hold, Der [Locke]1 Gold Der Wange bleiche Rosen. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe. Spät nach des Tages Streit, Wenn klar erglühn die Sterne, Giebt's mir ein treu Geleit In aller Näh und Ferne. Ich lag bei Nacht Wohl auf der Wacht, Da stand es mit am Feuer, Ich fuhr daher Über's blaue Meer, Und sah es ruhn am Steuer. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe. [Still wie ein schüchtern Kind So]2 blickt's mich an durch Thränen, Will seine Locken lind An meine Schulter lehnen. Es winkt so lieb, Es singt so trüb Von Zeiten, die vergangen; Da schmilzt mein Sinn In Heimweh hin, Bin für und für gefangen. Denn ob in Kampf und Schmerz Kein Hauch der Jugend bliebe: Nie doch vergißt das Herz Den Traum der ersten Liebe.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Schottisch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Zweite Periode, Einundzwanzigste Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, 1873, pages 28-30.
1 Bruch: "Locken"2 Bruch: Bruch: "Still, still"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]