So frisch lacht keine Blume drein, Als wie die Alpenrose, Bestrahlt vom ersten Morgenschein, Den klaren Thau im Schooße! So froh blüht keine weit und breit, So frei, o Gottessegen! Kein Fels ist ihr zu hoch und weit, Sie schimmert dir entgegen! Hinauf, hinan mit frohem Blut, Nach ihr, nach ihr zu steigen! Hinauf, hinan! Mit frischem Muth Erklingen [laß]1 den Reigen! Den letzten Gram jauchz' in die Luft! Und will dich was noch mühen: Zu oberst grad im Nebelduft Die schönsten Büsche blühen! Und wo kein Hälmchen [sonst mehr]2 wallt Am blauen Gletschereise, Wo nur der Schrei des Adlers hallt, Blüht fort sie froher Weise! Drum, eh du steigst [vom Felsenrand]3, Brich einen Strauß im Moose, Und bleib' getrost im fernen Land Als wie die Alpenrose!
Drei Gesänge für vier Männerstimmen , opus 19
by Agathon Billeter (1834 - 1881)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Die Alpenrose  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Die Alpenrose", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 105
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The alpine rose", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, page 95.
1 Randhartinger: "lasst"2 Randhartinger: "mehr sonst"
3 Randhartinger: "von Felsenwand"
2. Morgenstille  [sung text not yet checked]
Leiser tönt schon und will verklingen Wie Harfenklang der Segen der Nacht, Und leis und sacht Auf der Töne Schwingen, Horch, ist der Segen des Tags erwacht. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Matter blitzt schon und will verschwimmen Der letzte Stern im dämmernden Blau, Aus dunkelm Grau Will der Tag erglimmen, Nacht aber liegt noch auf Kluft und Au. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Jeder Gram noch hält sich verborgen Und jede Pein, als schlummerten sie Für immer hie, Wie am ewgen Morgen, Und kehrten wieder sie nie mehr, nie. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Morgenstille", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 60
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning stillness", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 53-54. Note: in an earlier publication of the text, Mancherlei Gaben und ein Geist, homiletische Vierteljahrschrift, dritter Jahrgang, Wiesbaden: Julius Riedner, 1863, page 24, the line-breaks were slightly different and there was an error on the first line of the poem ("verklingen" was incorrectly given as "erklingen").