Der Lenz ist gekommen Ins harrende Land Hat um sich genommen Sein Blumengewand, Es schallt von den Zweigen Der Vögel Gesang, Nach Trauern und Schweigen Ein grüßender Klang. Da regt sich ein Sehnen, da blühet die Lust, Heraus, du mein Lied, aus der klopfenden Brust! Es dränget zur Ferne, Was frei und geschwind, Es wandern die Sterne Und Wasser und Wind. Es wallen und weben Die Wolken im Raum, -- Mit ihnen zu schweben, Mein seligster Traum. Ihr greifet den Blitz nicht am schmetternden Schaft. Mich haltet ihr auch nicht in Fessel und Haft. Ich habe getragen Den heimlichen Schmerz, Nicht länger in Klagen Vertröst' ich mein Herz. Den Speer will ich schwingen Auf schnaubendem Pferd Und singen und klingen Soll Harfe und Schwert. Ich fahre wie Sturm, der die Eiche zerspellt, Hinaus in die Freiheit, hinaus in die Welt!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 2
by Hermann Strusch
Translations available for the entire opus: ENG
1. Tannhäuser's Abschied vom Stift zu Adamund  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Tannhäuser. Ein Minnesang, Erster Band, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, pages 92-93.
2. Tannhäuser am Minnehofe zu Avellenz  [sung text not yet checked]
Ein Schwert, das schneidet, ein Falke, der fängt, Ein Roß, dran die Sporen zu sparen, Ein Saitenspiel über die Schulter gehängt, So will ich die Lande durchfahren. So ziehe ich fürbaß mit Sang und Klang Den Berg hinüber, die Straße entlang Und lasse beim Reiten und Reisen Die Wege vom Winde mir weisen. Ich suche mit Augen ein Königreich, Das liegt mir verlangend im Sinne, Ich schlage mich durch mit des Schwertes Streich Bis hin zu der Königin Minne. Und ist sie zu Hause, und finde ich sie, So beug' ich vor ihrem Throne das Knie Und will mich auf Tod und Leben Getreu ihrem Dienste ergeben. Mein Herz ist muthig, mein Arm gelenk, Zum Ritter muß sie mich schlagen, Ich werde ihr Marschalk, ihr Truchseß, ihr Schenk, Stets will ihre Farben ich tragen. Ich will für sie streiten zuvorderst im Heer Und will für sie brechen manch mannlichen Speer, Auf daß ich den Dank mir gewinne Zu Ehren und Ruhm der Frau Minne.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Tannhäuser. Ein Minnesang, Erster Band, Sechsundzwanzigstes Tausend, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, page 120.
3. Am Ammersee  [sung text not yet checked]
Es steht eine Weide am Ammersee; Die taucht ihr Gezweig in die Fluthen. "Ade, goldhaariger Schatz, ade! Nun gilt's für den König zu bluten. Traut war es zu kosen, Boot an Boot, Wenn die Wasser rauschten im Ammersee, Und über ein Jahr, wer weiß, bin ich todt -- Ade nun, mein Schatz, ade!" Sie fuhren noch einmal den See entlang Wohl unter die flüsternde Weide, Die Herzen so weh, die Herzen so bang -- Sie kos'ten in Lust und in Leide. Ab stieß er den Nachen -- erschwenkte den Hut: Da rauschten die Wasser im Ammersee. "Dem König gehorscht ein Soldatenblut -- Ade nun, mein Schatz, ade!" Und über ein Jahr ein [Reitergrab Liegt]1 einsam auf fremder Haide. Es neigt die Zweige darüber herab Eine wilde, verwachsene Weide; Sie seufzt in die [Winde]2 -- die tragen es fort, Und die Wasser rauschen im Ammersee: "Dein Liebster, der schlummert am Haideort -- Ade nun, mein Schatz, ade!" Eine Weide, die steht am Ammersee, Sie taucht ihr Gezweig in die Fluthen; Es thut wohl kein Herzeleid so weh, Als um Liebe, um Liebe verbluten. Nun schimmert's herauf alabasterweiß Durch die rauschenden Wasser im Ammersee: "Goldhaarige Stirn, wir umplätschern dich leis -- Ade nun, mein Schatz, ade!"
Text Authorship:
- by Ernst Ziel (1841 - 1921), "Am Ammersee"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt, 26. Jahrgang, ed. by Ernst Keil, Leipzig: Verlag an Ernst Keil, 1878, issue no. 1, page 13.
1 Langer: "Reitersgrab / Steht"2 Langer: "Lüfte"
4. So halt' ich endlich dich umfangen  [sung text not yet checked]
So halt' ich endlich dich umfangen, In süßes Schweigen starb das Wort, Und meine trunknen Lippen hangen An deinen Lippen fort und fort! Was nur [das Glück]1 vermag zu geben, In sel'ger Fülle ist es mein; Ich habe dich, geliebtes Leben, Was braucht es mehr, als dich allein? O, decke jetzt des Schicksals Wille Mit Nacht die Welt und ihre Zier, Und nur dein Auge schwebe stille, Ein [blauer Himmel]2, über mir!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 19
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- ENG English (T. P. (Peter) Perrin) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Band I, Vierundsechzigste Auflage, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1869, page 68.
1 Bolko von Hochberg: "die Welt"2 Bolko von Hochberg: "strahlend Sternlein"
5. Schilflied  [sung text not yet checked]
Drüben [geht]1 die Sonne scheiden, Und der müde Tag entschlief. [Niederhangen]2 hier die Weiden In den Teich, so still, so tief. Und ich muß mein Liebstes meiden: Quill, o Thräne, quill hervor! Traurig säuseln hier die Weiden, Und im Winde bebt das Rohr. [In mein stilles, tiefes Leiden]3 [Strahlst du, Ferne! hell und mild]4, [Wie durch Binsen hier und Weiden Strahlt des Abendsternes Bild.]5
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Sehnsucht, in Schilflieder, no. 1
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The sun is sinking over there", copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Yonder there the sun is leaving", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Robert Schall) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 13.
1 Marteau: "ging"2 Moór: "Niederhängen"
3 Bochkoltz-Falconi: "In mein tiefes, stilles Leiden"; Lang: "Wie durch Binsen hier und Weiden"
4 Lang: "Strahlt des Abendsternes Bild"; Moór: "Strahltest du, Ferne! hell und mild"
5 Lang: "In mein stilles, tiefes Leiden/ Strahlst du, Ferne! hell und mild."