Kühl war die Märzenluft, heiss war mein Blut. Wind kam geflogen und nahm mir den Hut. Über den Gartenzaun ward er geweht. Dort hat gefunden ihn Nachbars Margareth, Hat ihm die Erde geblasen vom Rand Und ihm ein Veilchen gesteckt unter's Band, Warf ihn herüber mir ohne ein Wort. Als ich ihr danken wollt', war sie schon fort. Nun muss ich täglich am Gartenzaun steh'n, Wart' auf den Wind, doch der Wind will nicht weh'n. Gretchen auch schau' ich durch's Gartenstacket, Aber nicht einmal den Blondkopf sie dreht. Hilft mir der Wind nicht, so werf' ich hinein Selber den Hut ihr und steig' hinterdrein!
Vier Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 2
by John Petersen (1860 - 1939)
1. Märzenwind  [sung text not yet checked]
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- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Märzenwind", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "March wind", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1885, pages 113-114.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
2. Reue  [sung text not yet checked]
Schwer die Brust von Reu' und [Herzeleide]1, Zieht ein Knabe durch die grüne Haide. "Sonne, lichte Sonne," spricht er flehend, "Alles wissend bist du, alles sehend; "Gib' mir Kunde von der Magd, der blassen, Die ich einst am Quell im Wald verlassen." Sonne spricht: "Ich sah auf meine Gange Manch' verlass'nes Weib mit bleicher Wange, "Aber die du liessest grambeladen, Sah ich nicht von meinen lichten Pfaden." Als der Mond erscheint zur Abendstunde, Fragt der Knabe auch den Mond um Kunde: "Sahst du nicht von deiner Himmelshöhe Jene Eine, die ich liess im Wehe?" Spricht der Mond: "Wohl sah ich manches arme Weib gequält von übergrossem Harme, "Aber jene, die du einst betrogen, Sah ich nicht von meinem Himmelsbogen." Leis im Grase flüstern zwei Narzissen: "Weder Mond noch Sonne kann es wissen, "Wo sein blasses Liebchen ist zu finden, Doch wir Blumen könnten's wohl ihm künden, "Die wir in der Erde uns verbergen, Bis der Lenz uns weckt aus unsren Särgen."
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Reue", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolph Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882. pages 80 - 81.
1 Nolopp: "Leide"; further changes may exist not shown above.3. Rührmichnichtan  [sung text not yet checked]
Plaudernd mit Müllers Töchterlein Ging ich im Maiengrüne, Und der Vater schritt hinterdrein Mit bedenklicher Miene. Plötzlich stand er stille am Bach, Winkte mich näher heran und sprach: Seh' Er, mein Freund, dies Kraut sich an, Wächst nicht in allen Landen, Ist geheissen Rührmichnichtan. Hat Er mich recht verstanden? Also sprach er mit ernstem Ton, Hob den Finger und ging davon. Sonnenschein rings auf den Büschen lag Und auf zwei goldenen Zöpfchen -- Ob es wohl sticht? Ob es brennen mag? Schüttelt die Kleine ihr Köpfchen. Als ich es endlich berührte bang, Rührmichnichtan mir entgegen sprang.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Rührmichnichtan", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen, first published 1885
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Touch-me-not", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, page 27.
4. Auftrag
Heisser Süd mit deinem Fächeln
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