Was giebt's, daß vom Horste An der zackigen Kluft Der Adler schon steigt Und hängt überm Forste In der stillen Luft, Wenn alles noch schweigt? Ich hörte in Träumen Ein Rauschen gehn, Sah die Gipfel sich säumen von allen Höhn, -- Ist's ein Brand, ist's die Sonne? Ich weiß es nicht, Aber ein Schauer voll Wonne Durch die Wälder bricht. Die gebunden da lauern, Sprengt' Riegel und Gruft, Du ahnend' Schauern Der Felsenkluft Unsichtbar ringen in der stillen Luft, Du träumend Singen Im Morgenduft! Brecht auf, schon ruft Der webende, blaue Frühling durchs Thal.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 61
by Eduard Zillmann (1834 - 1909)
1. Frühlingsahnen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Frühlingsahnen", appears in Gedichte aus dem Nachlasse
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Confirmed with Gedichte aus dem Nachlasse des Freiherrn Joseph von Eichendorff, herausgegeben von Heinrich Meisner, Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1888, pages 15-16.
2. Herbstliedchen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Flog Waldvögelein über den See, Lieb' grüne Zeit, lieb' grüne Zeit; -- Es zogen die Wolken: Ade, Ade! Wir fliegen mitsammen gar weit, gar weit! Es schaut Feinsliebchen vom hohen Saal, Fern ziehn die Ritter im grünen Thal; Waldvöglein sang immerfort: Ade! Das that Feinsliebchen im Herzen so weh.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Herbstliedchen", appears in Gedichte aus dem Nachlasse
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Confirmed with Gedichte aus dem Nachlasse des Freiherrn Joseph von Eichendorff, herausgegeben von Heinrich Meisner, Leipzig, C. F. Amelangs Verlag, 1888, p. 8.
3. Verloren Dasein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es steht ein stiller Entian In dunklem Waldesgrund, Der einsam und vergessen Aus duft'gem Moos erstund. Der stille, traurige Entian An lauschigem Bergesried In zitterndem Sonnenstrahle Ist einsam ausgeblüht. Wie sehnsuchtsvoll die Blume sein Auch haucht im Sonnenkuß, Alleinsam und vergessen Im Wald er sterben muß. Doch flatternde Äthergeister, Nachtlicher Winde Chor, Heben die Blumenseele Ihm aus dem Staub empor, Tragen sein stilles Sehnen, All sein verborgen Leid, Hin an ein Menschenherze, Hin in die Seligkeit! --
Text Authorship:
- by Albert Emil Brachvogel (1824 - 1878), "Verloren Dasein"
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Confirmed with Lieder und lyrische Dichtungen von Albert Emil Brachvogel, Berlin, Verlag von A. Vogel & Co., 1861, pages 50-51.