Mich fesselt bangen Zweifels voll Dein liebes Angesicht; Ob je der Lenz mir lächeln soll, Dein Auge sagt es nicht: Begehr' ich doch mit Ungeduld Nur einen Blick von dir, Doch auch die leichte, kleine Huld, Auch die versagst du mir! Die Ruh, die dies entflammte Blut Vor dir so lang verhüllt, Weicht plötzlich der zu heißen Glut, Die meine Brust erfüllt; Bald ungestüm, bald leis und schwer Verräth ein Wort sich dir -- Ich bitte dich so sehr, so sehr Und du versagst es mir! Das Lied, der Seele goldner Schmuck, Verrauscht an deinem Ohr, Kein Kuß, ach! nicht ein Händedruck Hebt mich zu dir empor. Ich seh' aus dich als mein Geschick, Ich beuge mich vor dir, Ich fleh' um einen flüchtgen Blick -- Und du versagst es mir?
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 1
by G. A. Petzoldt
1. Und du versagst es mir?  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Und du versagst es mir?", appears in Gedichte, in Frühlingsmelodieen
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2. Der Mutter Frage  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Mutter wird mich fragen: "Warum die Wangen so blaß?" Was weiß ich ihr zu sagen! Ach, Mutter, laß mich, laß! Der Glanz des Mondes ist's vielleicht, Was mir die rothe Wange bleicht. Sie wird mich zärtlich fragen: "Warum die Lippen so heiß?" Dir, Mutter, werd' ich sagen, Vertrau' ich, was ich weiß: Es wallt, es wallt so rasch das Blut, Es tobt in mir wie Fieberglut. Sie wird mich lieblich fragen: "Warum das Auge so feucht?" Ach, Mutter! will ich sagen, Es wird mir wohl und leicht; Des Herzens Aufruhr wird gestillt, Wenn sich der Blick in Thränen hüllt.1
Text Authorship:
- possibly by Johann Paul Friedrich Richter (1763 - 1825), as Friedrich Ritter, "Das Lied der kleinen Anna"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Almanach und Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, siebenzehnter Jahrgang, ed. by Wilhelm Gottlieb Becker, Leipzig: in der Niemannschen Buchhandlung, 1807, page 283, attributed to Friedrich Ritter, possibly a pseudonym for Johann Paul Friedrich Richter. 1 Proch adds: "Dir, Mutter, will ich sagen,/ Was das Herz mir froh erfüllt."