In's Allerheiligste von meinem Herzen Hab' ich Dein Bild geflüchtet vor der Welt, Dort hab' ich es in Lieb' und sel'gen Schmerzen, Umweht von heil'gen Schauern, aufgestellt; Dort brennen heiß der Liebe ew'ge Kerzen, Vom Licht der Treue, Tag und Nacht erhellt, Und meiner Sehnsucht Thränen klar und rein, Sie schmücken es statt Perl' und Edelstein. Und die Gedanken meiner Seele fliehen Entfesselt, unaufhaltsam, fort und fort, Wie Pilger, die zum Gnadenbilde ziehen, In heißer Sehnsucht zu dem heil'gen Ort; Und wie die Pilger betend niederknieen, Und in Entzückung murmeln leises Wort: So demuthsvoll und gläubig fromm unranken Dich meiner Seele innigste Gedanken. In diesem Heiligthume wirst Du leben, So lang den schwachen Bau die Erde trägt, -- Und sinkt dereinst der Tempel ein, mit Beben, Weil Zeit und Tod daran die Hand gelegt; Dann wird Dein Bild empor zum Himmel schweben, Vom Geist getragen, der die Flügel schlägt, Und der befreit in einer schöner'n Welt Sich einen Tempel sucht, der ewig hält.
Drei Lieder für Tenor oder Sopran mit Pianoforte , opus 106
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Dein Bild  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Luise von Plönnies, née Leisler (1803 - 1872), "Dein Bild"
Go to the general single-text view
Confirmed with Immergrün: Taschenbuch, achter Jahrgang, no editor named, Wien: Carl Haas'sche Buchhandlung, 1844, pages 259 - 260.
2. Der liebe Gott hat's treu gemeint  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Flieg' aus, mein Herz, in's Frühlingsland Aus Deiner dunklen Kammer! Ein heller Strahl, von Gott gesandt, Verscheucht Dir Deinen Jammer. Dort suche Ruh', du findest Ruh', Die liebe Sonne ruft Dir zu: "Wenn's Auge noch so bitter weint, Der liebe Gott hat's [treu]1 gemeint!" Und wenn Du noch so traurig bist, Das Blümlein wird dir sagen, Daß Gott ein lieber Vater ist, Du brauchst's nicht erst zu fragen: In seinem Kelch das Tröpflein Thau, Das predigt laut auf grüner Au: "Wenn's Auge noch so bitter weint, Der liebe Gott hat's [treu]1 gemeint!" Im Wald der Vogel sagt Dir's auch, Mußt ihn nur recht verstehen; Die Blätter auch an Baum und Strauch, Mußt sie nur recht besehen; Was ringsum rauscht und glüht und blüht, Aus Allem klingt das Eine Lied: "Wenn's Auge noch so bitter weint, Der liebe Gott hat's [treu]1 gemeint!" Wohlauf, mein Herz, in's Frühlingsland Aus Deiner dunklen Kammer! Das rechte Heil, von Gott gesandt, Blüht dort für Deinen Jammer. Nur wenig Tagen werden's sein, Da stimmst Du recht in Freuden ein: "Wenn's Auge noch so bitter weint, Der liebe Gott hat's [treu]1 gemeint!"
Text Authorship:
- by Carl Gärtner (1821 - 1875), "Der liebe Gott hat's treu gemeint"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Freimaurer-Zeitung, achter Jahrgang, ed. by Moritz Zille, Leipzig: Heinrich Weinedel, issue no. 35, August 1854, page 280.
1 Gartz: "gut"3. Dort sind wir her
Language: German (Deutsch)
Blümchen, du holdes, wie prangst du so schön! Blümchen, woher? "Engelein trugen mich von den Höh'n, Fort wo leuchtet die Sonne so schön, Dort bin ich her, dort bin ich her." Fischlein du kleines, wie schimmerst du blau: Fischlein, woher? "Wirst du nicht müde zu fragen, o schau: Fiel ja vom Himmel des Nachts mit dem Thau, Dort bin ich her, dort bin ich her." Vöglein du liebes, wie singst du so fein, Vöglein, woher? "Hab' es gelernt von den Engelein, Singen im Himmel die Melodein, Dort bin ich her, dort bin ich her." Lüftchen du sanftes, wie wehst du so weich: Lüftchen, woher? "Wenn ich am Morgen vorüber schleich', Kommen wir alle vom Himmelreich, Dort sind wir her, dort sind wir her."
Text Authorship:
- by Wilhelm Floto (1812 - 1869)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Louis Charles Elson) , no title