Der Frühling rief: „Wer will mein Herold sein?” Die kleine Lerche sang: „Hoch über alten Gründen Auf luftig freier Bahn Will ich der Welt verkünden Dein fönigliches Nahn.” Der Frühling rief: „Wer will mein Mundschenk sein?” Der durst'ge Finke schlug: „Ich folge deinen Winken Und fliege dir voraus Und rufe: trinken! trinken! Vor jedem Schänkenhaus.” Der Frühling rief: „Wer will mein Hofnarr sein?” Und lustig pfiff der Staar: „Mein Will soll dir behagen, Der Schwänke bin ich voll, Und lachend sollst du jagen: Ein Narr ist jeder Zoll!” Und als er rief: „Wer will mein Liebchen sein?” Erhob das schöne Haupt Umkränzt mit zartem Moose, Von süßer Scham erglüht, Die morgenfrische Rose, Die über Nacht erblüht.
Drei vierstimmige Männergesänge , opus 617
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Der Frühling und seine Diener  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Der Frühling und seine Diener"
See other settings of this text.
Confirmed with Deutsche Dichterhalle, ed. by Ernst Eckstein, Volume 8, Jahrgang 1879, Leipzig, Verlag von Richard Eckstein, page 117.
2. Auf den Bergen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Auf den Bergen möcht' ich leben, Auf den Alpen hehr und still; Mit den Wolken möcht ich schweben Nach dem fernen, theuren Ziel. Aber thränend nur und sehnend Blickt mein Auge stets dahin, Wo der Firnen Silberstirnen Weit [in's]1 Land hinein erglüh'n. Nach [den Bergen]2 zieht's mich wieder Mit unendlicher Gewalt, Hör ich Stimmen, hör ich Lieder, Die das Echo wiederhallt. [Denn, o]3 thränend nur und sehnend Blickt mein Auge stets dahin, Wo der Firnen Silberstirnen Weit [in's]1 Land hinein erglüh'n. Wenn vom Morgenstrahl umflossen Still des Thales Blumen blüh'n, Denk ich an die Alpenrosen, Die des Menschen Pflege flieh'n. Aber thränend nur und sehnend Blickt mein Auge stets dahin, Wo der Firnen Silberstirnen Weit [in's]1 Land hinein erglüh'n. In den Tiefen, ach, vergebens, Such' ich meines Glückes Spur, [Denn der]4 Friede meines Lebens Thront auf Himmelshöhen nur! Aber thränend nur und sehnend Blickt mein Auge stets dahin, Wo der Firnen Silberstirnen Weit [in's]1 Land hinein erglüh'n.
Text Authorship:
- by Leonhard Widmer (1808 - 1868), "Sehnsucht nach den Bergen", appears in Gedichte, in Naturgefühl
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Helvetiens Naturschönheiten; oder, das Schweizerland mit seinen berühmtesten Bergen, Thälern, Seen, ed. by Joh. Kirchhofer, Aarau: F. G. Martin, 1856, page 49.
Also confirmed with Gedichte von Leonhard Widmer, Herausgegeben von einigen Freunden, Zürich: Druck von Zürcher und Furrer, 1869, pages 3-4.
1 Nater: "in das"2 1856 publication, Schletterer: "dem Berge"
3 1856 publication, Nater, Schletterer: "Aber"
4 Schletterer: "Freud' und"
3. Die Nacht mit ihrem Schleier
Language: German (Deutsch)
Subtitle: Ständchen
Die Nacht mit ihrem Schleier
. . . . . . . . . .
— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —