Wie die jungen Blüthen leise träumen In der stillen Mitternacht! Schüchtern spielt der Mondschein in den Bäumen, Daß die Blüthe nicht erwacht. So auch flüstert, was ich sing' und sage, Ziehet wie das Mondenlicht Leise hin durch deine Blüthentage, Und mein Lied, es stört dich nicht.
Acht Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 37
by Carl Goldmark (1830 - 1915)
1. Lied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Buch der Liebe, no. 149
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, Auswahl von Frauenhand, Hannover: Carl Rümpler, 1862, pages 262-263.
2. Unendliches Glück
Sonn’ aller Sonnen, Lacht mir Dein Licht? Wonn’ aller Wonnen, O blende mich nicht! Erjauchzend schweb’ ich Ob Zeit und Raum; Gedoppelt leb’ ich Im wachsten Traum! Glück unergründlich, Wie’s keines gibt, In Tränen nur kündlich: Geliebt, geliebt!
Text Authorship:
- by Alfred Formey (1844 - 1901), "Unnennbares Glück", appears in Strandgut des Herzens, first published 1888
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3. Im Haselstrauch  [sung text not yet checked]
"Sag' mir, du [grüner]1 Haselstrauch, Wie mag man Minne wenden? Du kennst ja Lenz und Wetter auch." - ""Laß sie mit Welken enden!"" "Dann, blaue Woge, lehr' mich du Von Liebe heimwärts finden! Du spielst ja ewig mit Sturm und Ruh!" - ""Gib deine Minne den Winden!"" "Mein klares Bächlein, klar und still, Mag ich's bei dir erlauschen, Wie Friede aus Minne werden will?" - ""Laß sie verrauschen, verrauschen!"" "Und wenn sie nicht verrauschen kann Und kann sie den Winden nicht geben?" - ""Dann bleibst du wohl ein wunder Mann Für all' dein langes Leben!""
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Im Haselstrauch", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 2. Im Grünen
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View original text (without footnotes)1 Krug: "lieber"; further changes may exist not shown above.
4. Ein Nest
Ein Nest im Gestäude Noch klammern ich seh’; Im Bettlein der Freude Hoch lagert der Schnee. Die ‘s kunstreich gebogen, Die ‘s kosend gewärmt: Verzogen, verflogen! Verhungert, verhärmt! Vom Lied und vom Lieben - O Weltschluss voll Weh! - Auch hier nichts geblieben, Als Schauer und – Schnee.
Text Authorship:
- by Alfred Formey (1844 - 1901), "Ein Nest", appears in Strandgut des Herzens, first published 1888
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5. Mailied  [sung text not yet checked]
Zwischen Weizen und Korn, Zwischen Hecken und Dorn, Zwischen Bäumen und Gras, Wo [gehts]1 Liebchen? Sag mir das. Fand mein Holdchen Nicht daheim; Muß das Goldchen Draußen sein. Grünt und blühet Schön der Mai; Liebchen ziehet Froh und frei. An dem Felsen beim Fluß, Wo sie reichte den Kuß, Jenen ersten im Gras, Seh' ich etwas! Ist sie das? --2
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mailied", written 1812?
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant de mai", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Note: The modernized spelling of "Weizen" is "Waizen". See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.
1 Huberti: "geht das"2 Several composers (not Huberti, Medtner) add: "Das ist sie, das!"
6. Fata Morgana
“Sieh, Palmen, rauschend im Abendwind! Darunter spielet ein lieblich Kind: Taufrische Blumen sich’s flicht zum Kranz!” Mein Freund, Dich höhnet der Höllen Glanz: Fata Morgana! “Das Weib dort, lagernd am Felsgestein, Sieh, wie’s mit Lächeln uns ladet ein! Ein Quell dort wässert den Wüstenrand!” Ein grinsend Geripp, Freund, bleichet im Sand! Fata Morgana! “Sieh dort der Laufkamele Flug! Uns nahet ein Karawanenzug! Wasser, ich seh’s, füllt jeden Schlauch!” Ach, Freund! Du siehst des Scheytian Rauch: Fata Morgana! “Jetzt aber, mein Freund, jetzt täusch’ ich mich nicht! Ich sehe mein Glück, mein Seelenlicht! Mein Weib in krystallener Schale credenzt Eiswasser mir! Das glitzert und glänzt!” Fata Morgana! In der Wüstensterne tiefflammendem Blühn Des Sterbenden glasige Blicke glühn! Aus zitternder Hand er träumend trinkt, In des Freundes Arm er lächelnd sinkt! Fata Morgana!
Text Authorship:
- by Alfred Formey (1844 - 1901), "Fata Morgana", appears in Auf stillen Höhen, first published 1885
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7. Breit' ich mein Linnen auf Rasen und Rain  [sung text not yet checked]
Breit' ich mein Linnen auf Rasen und Rain. Bleiche, Frau Sonne, bleiche! Was ich gesponnen bei Lampenschein, Bade mit deinen Strahlen rein, Weiss wie die Lilie im Teiche. Bleiche, Frau Sonne, bleiche! Thränen benetzten die Leinewand. Scheine, Frau Sonne, scheine! Sonne, du ziehst über Meer und Land, Dir sind alle Wege bekannt; Sprich! wo wandert der Eine? Weine, mein Auge, weine!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), no title, appears in Der Pathe des Todes: Dichtung
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8. Ein gebrochenes Herz
Ich schau' dir oft in's Antlitz und mich beschelicht ein Weh, wenn ich in diesen Zügen es leise zucken seh. Du hälst der Welt verborgen, was dir in's Lebengriff, und steuerst düster weiter auf halb geberstenem Schiff. Doch wenn ein mildes Lächeln vom Antlizt bannt den Schmerz, da steht darauf geschrieben ein frühgebroch'nes Herz.