Ihr Wandervögel in der Luft, Im Aetherglanz, im Sonnenduft, In blauen Himmelswellen, Euch grüß' ich als Gesellen! Ein Wandervogel bin ich auch, Mich trägt ein frischer Lebenshauch, Und meines Sanges Gabe Ist meine liebste Habe. Im Beutel rostet mir kein Geld, Das rennt wie ich in alle Welt. Die ganze Welt durchfliegen Ist besser als verliegen. Dem blanken und dem frischen gar, Dem gönn' ich gern die Wanderjahr', Das muß mit all dem andern Gleich wieder weiter wandern. Wo mir ein voller Becher blinkt -- Den möcht' ich sehen, der mich zwingt, Daß ich das Gottgeschenke Nicht voller Freuden tränke! Beim Schopfe nimm den Augenblick! Das ist mein Spruch, das ist mein Schick. Ich hasse was da staubig, Nur an das Frische glaub' ich!
Drei Lieder für 1 Stimme mit Pianoforte , opus 101
by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900)
1. Wandervögel  [sung text not yet checked]
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- by Otto Roquette (1824 - 1896), no title, appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 2. Wandervögel
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Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, Ein-und-sechzigste Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1890, pages 13-14
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2. Pfingsten  [sung text not yet checked]
[Pfingsten]1 ist gekommen, Grün bergauf, bergab, Nun zur Hand genommen Hut und Wanderstab! Nun mit Maien kränzt euch, Schmücket und beglänzt euch, Singt und feiert auf das Best' [Frühlings Maienfest]2! Grüne Zweige prangen Froh vor jeder Thür, Ros'ge Mädchenwangen Lauschen draus herfür. Frühlingsruf kommt mahnend, Herzlein träumen ahnend Heimlich [unterm Maienbaum]3 Ihren Maientraum. Frohe Wandergrüße, Flieget mir voraus! Tragt mich, leichte Füße, [Nachts]4 zum Waldeshaus! Laub und Zweige deckt mich, Bis am Morgen weckt mich Der mein Schlummerlied auch schuf, Nachtigallenruf! [Pfingsten]1 ist gekommen, Goldne Blüthenzeit! Rings [in]5 Glanz verschwommen Liegt die Erde weit. Lieb und Lust [erneun]6 sich, Erd' und Himmel [freun]7 sich Über [Jugend, Gruß]8 und Kuß Freudigsten Genuß!
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- by Otto Roquette (1824 - 1896), no title, appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 8. Zur schönen Aussicht
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Confirmed with Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärschen von Otto Roquette, Dreiunddreißigste Auflage, Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta'scher Verlag, 1870, pages 79-81.
1 Pache, Rebling: "Frühling"2 Pache, Rebling: "Frühlingsmaienfest"
3 Rebling: "ihren Maientraum"
4 Pache: "Hin"
5 Rebling: "im"
6 Pache, Rebling: "erneu"
7 Pache, Rebling: "freu' "
8 Pache: "Jugend-Gruss"; Rebling: "Jugend Gruss"
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3. Am Rhein  [sung text not yet checked]
Das war zu Aßmannshausen, Wohl an dem grünen Rhein, Da zog ich frisch und wohlgemuth Zum alten Thor hinein. Zu Aßmannshausen wächst ein Wein, Ich meint' das müßt' der beste sein, Der Aßmannshäuser Wein. Und als ich kam zum Niederwald, Da sah ich Rüdesheim, Da war's so lustig und so schön, Ich meint' ich wär daheim. Zu Rüdesheim da wächst ein Wein, Ich meint' das müßt der beste sein, Der Wein von Rüdesheim. Und weiter ging's nach Geisenheim, Da baut' ich Hütten gern. Doch schon erglänzt Johannisberg -- O aller Sterne Stern! Ja tröste dich, du armer Wicht, Johannisberger schenkt man nicht, Als nur besternten Herrn! Nun sagt mir Eins, ist das wohl recht Von dem besternten Troß, Daß er den allerbesten Wein Dem durst'gen Mund verschloß? Das Beste, das im Lande wächst, Verschließen, gleich als wär's verhext -- Ei, was mich das verdroß! Und gebt ihr nicht das Beste gleich, Das Gute bleibt uns noch, Die bessre Sorte zögert nicht, Das Beste kommt uns doch! Drum trinket bis kein Tropfen mehr, Bald zwingt der Durst das Beste her, Und sprengt des Fasses Joch! --
Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), no title, appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 8. Zur schönen Aussicht
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- ENG English (Sharon Krebs) , "At the Rhine", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein- Wein- und Wandermärchen von Otto Roquette, Fünfundfünfzigste Auflage. Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1884, pages 90-92.
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