Als Liebchen ich zuerst dich sah, Sah’ in dein dunkles Augenpaar, sah in dein trautes schön Gesicht, was da geschah ich weiss es nicht, wollt’ fragen ob du liebest mich? Doch wie ich’s wollte, konnt ich’s nicht; warum, das kann ich dir nicht sagen, musst in der Nacht, musst in der Nacht mein Sternlein fragen. Drauf in der Nacht bei Sternenpracht, da hab’ ich meinen Stern gefragt. Fuhlt jenes Mädchen Lieb’ für mich? Da sprach der Stern: das weiss ich nicht, doch eines weiss ich ganz bestimmt dass du für sie in Lieb’ erglimmt. Kaum hat er dieses mir vertraut da sprang ich auf und jauchzte laut, da wurde es mir sonnenklar, denn was er sprach was wirklich wahr, ich liebe ja, ich liebe dich, wie es gekommen weiss ich nicht.
[Zwei] Lieder und Gesänge fur eine Singstimme mit Pianoforte , opus 13
by Victor Herbert (1859 - 1924)
1. Geständniss
Language: German (Deutsch)
2. Geweihte Stätte
Language: German (Deutsch)
Wo Zweie sich küssen zum ersten Mal,
Bleibt noch auf Erden ein Duft und Stral;
Es leuchtet der Platz, es wärmt der Weg,
Von seligem Zittern erbebt der Steg;
Und der Baum geht früher in Blüth und Blatt,
Wenn ein Sonnenregen geregnet hat.
...
Denn Alles ist Seele und Sonnenstral,
Wo Zweie sich küssen zum ersten Mal.
Die Erde wimmelt von Klang und Licht,
Wie Feiertag ist's, und ist doch nicht.
Und wär auch die Sonn' am Untergehn,
Auf Erden ist's eben wie Auferstehn.
Und wacht eine Mutter, sie hält entzückt
In die Arme tiefer ihr Kind gedrückt;
Denn Alles ist Seele und Sonnenstral,
Wo Zweie sich küssen zum ersten Mal.
Text Authorship:
- by Johann Georg Fischer (1816 - 1897), "Geweihte Stätte"
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