Ein Knabe kommt gefahren Zum grünen Rheinesstrand, Hat Rosen in den Haaren, Die Laute in der Hand. Vor einem Schloß am Berge, Da hält der fromme Schwan; Der Knabe springt ans Ufer Und schlägt die Saiten an. Es werben seine Lieder Herzinnig durch die Nacht; Das Reh im Wald, im Flieder Die Nachtigall erwacht. Es hält der Wind die Schwingen, Der Strom die Wellen an; So hat Gesang es Allen Wie Zauber angethan. Und als er war verklungen, Zieht von Altanes Rand, Die Hände eng verschlungen, Das schönste Paar ins Land. Der Stern der Liebe schimmert In wunderbarer Pracht, Und von den Blüten flüstert Es leise: Gute Nacht!
Sieben Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 185
by Ferdinand von Hiller (1811 - 1885)
1. Vom Schwanenritter  [sung text not yet checked]
Subtitle: Romanze
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Vom Schwanenritter", subtitle: "Romanze", appears in Nachgelassene Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Christoph Joseph Matzerath, Nachgelassene Gedichte, Köln: Verlag der M. Dumont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1877, page 42.
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2. Erfüllung  [sung text not yet checked]
Kein Ohr hat es vernommen, Kein Auge hat's geseh'n, Es weiß es keine Seele, Wie treu wir uns verstehn. Auf eines Berges Gipfel, Hoch über'm grünen Rhein, In Wunderschau versunken, Saßen wir ganz allein. Die sieben Berge trugen Wie Pfeiler den Himmelsdom, Und tief im Grunde wogte Ruhig der große Strom. Da hast du mir gegeben Ein liebes Unterpfand, Da hast du mir gegeben Die kleine weiße Hand. Du hast kein Wort gesprochen, Dein Blick nur hat gesagt, Was ich in kühnsten Träumen Zu hoffen kaum gewagt, Daß du für jetzt und immer Willst angehören mir, Daß ich des Lebens Krone Empfangen soll von dir.
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Erfüllung", appears in Nachgelassene Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Christoph Joseph Matzerath, Nachgelassene Gedichte, Köln: Verlag der M. Dumont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1877, pages 6-7.
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3. Frühlingsnähe  [sung text not yet checked]
Es geht ein Wehen durch die Luft, Ein thauend Glänzen von den Sternen, Aus Wald und Haide bricht ein Duft, Gesang entströmt den lichten Fernen: Das ist der Lenz! Er lockt und ruft; Woher? Wohin? ist nicht zu sagen. Gewiß, bis in die tiefste Gruft Wird er den Strahl des Lebens tragen.
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Frühlingsnähe", appears in Nachgelassene Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Christoph Joseph Matzerath, Nachgelassene Gedichte, Köln: Verlag der M. Dumont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1877, page 4.
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4. Die holden Tage  [sung text not yet checked]
O wie wölbt sich der Himmel so heiter und hoch, Ich möchte, ein Vogel, fliegen; In ewigem Äther zu baden die Brust, Die leuchtenden Schwingen zu wiegen. O wie grünet und duftet die Erde so frisch, Ich möchte, ein Kind, mich schmiegen; Von Blüten umhaucht, auf schwellendem Moos Am Herzen der Mutter zu liegen. Nun beugt das geliebteste Mädchen sogar Sein lockiges Haupt zu mir nieder, Wie über die blühenden Lande der Tag Sein goldiges Wolkengefieder. O, zu viel fast der Pracht und der seligsten Lust, Es ist nicht zu denken, zu sagen, Wie herrlich die Welt, und wie lieb du mir bist In diesen entzückenden Tagen.
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Die holden Tage", appears in Nachgelassene Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Christoph Joseph Matzerath, Nachgelassene Gedichte, Köln: Verlag der M. Dumont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1877, page 17.
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5. Gang durch die Sommernacht  [sung text not yet checked]
Über die Ähren kräuselnd geht Leise, leise der Hauch der Nacht; Daß kein Blättchen am Stiel der Rose, Daß kein Vogel im Strauch erwacht; Nur die Sterne in stiller Luft Glühen für sich in seligem Schein, Und spiegeln mir tief Ihren ewigen Frieden ins Herz hinein.
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Gang durch die Sommernacht"
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Researcher for this page: Harry Joelson6. Der Tod der Rose  [sung text not yet checked]
Die Rose, das wunderliebliche Ding, Stand mitten in herrlichsten Blütentagen; Goldkäfer hatte und Schmetterling Sich werbend als Ritter ihr angetragen. Sie schüttelte stolz das Köpfchen: Nein! Der Glanz ohne Duft, ohne Wärme der Schein, Das Flittern und Flattern gefällt mir nicht, Ich liebe das reine, das himmlische Licht. Just kam von Morgen ein funkelnder Strahl, Das jüngste Kind der Sonne, geflogen; Den barg sie im Schooße voll Wonne und Qual Und hat fein glühendes Leben gesogen; Als aber die Sonne am Himmel versank, Da wurde die leuchtende Rose krank, Und erdwärts neigte der trauernde Stiel Die Krone, der Blatt um Blatt entfiel. Es summte der Käfer zürnend: O weh, Wie hat dich dein blendender Schatz mißhandelt! Der Schmetterling säuselte: Röslein, ade, Wie ist nur dein duftiges Wesen verwandelt! Sie hob sich noch einmal: Ich hab' es gewußt, Mit dem Leben entgelt ich die himmlische Lust; Du hoher, in Ewigkeit glänzender Stern, Dein Licht, ich empfing es; so scheide ich gern.
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Der Tod der Rose", subtitle: "Romanze", appears in Nachgelassene Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Christoph Joseph Matzerath, Nachgelassene Gedichte, Köln: Verlag der M. Dumont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1877, page 41.
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7. Lied vom Rhein  [sung text not yet checked]
Mein Heimatland, o du herrlicher Rhein, Du Perle des Westens, grüngoldige Flut, Deine Männer sind stark, deine Frauen sind gut, Es ist eine Lust, dein Kind zu sein! Wie blauet dein Himmel so tief und so klar! Wie wallet in goldenen Ähren das Land, Auf den Hügeln, zu Thal an der Ebene Rand, Wie schwillst von Segen du wunderbar! Von deinen Bergen, wie sieht es sich weit! Wie athmet die Seele so kühn dort und frei! In der Tiefe ziehen die Schifflein vorbei, Zögernd hinweg aus der Herrlichkeit. Im Hochland aber, da halten sie Wacht, Noch immer die Burgen der Ritter hehr. Wohl erdröhnet das Horn des Wächters nicht mehr, Doch lieben wir sie, nun vorbei ihre Macht. O Rhein! ... und es spiegeln sich Dome groß In der Fluten, der leiseschauernden Schaum, Gewaltige Kaiser träumen den Traum Versunkener Glorie in ihrem Schooß! Mein Heimatland, o du herrlicher Rhein, Du Perle des Westens, grüngoldige Flut, Deine Männer sind stark, deine Frauen sind gut, Es ist eine Lust, dein Kind zu sein!
Authorship:
- by Christoph Joseph Matzerath (1815 - 1876), "Lied vom Rhein", appears in Nachgelassene Gedichte, in Lieder
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Confirmed with Christoph Joseph Matzerath, Nachgelassene Gedichte, Köln: Verlag der M. Dumont-Schauberg'schen Buchhandlung, 1877, page 23.
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