Weißt du noch, wie ich am [Felsen]1 Bei den Veilchen dich belauschte? Weißt du noch den Fliederstrauch, Wo der Strom vorüber rauschte? Weißt du noch den Bergespfad, Wo ich um den Strauß dich bat, Weißt du noch? Ach, es war ein süßes Bild, Als du da errötend standest Und zur Erde all die Blumen Fielen, die zum Strauß du [wandest]2! Deine liebe kleine Hand Spielte mit dem blauen Band, Weißt du noch? Und es sahen Fels und Strom Dein Erröten und dein Beben, Sahen auch den ersten Kuß, Halb genommen, halb gegeben! Und des Himmels goldner Strahl Ueberflog Gebirg und Thal; Weißt du noch?
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 9
by Victor Hollaender (1866 - 1940)
1. Weisst du noch?  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Weißt du noch?"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Remember"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 57-58
1 Abt, Fischer, Fischhof, Lammers, Pauls: "Fels" (according to Hofmeister) ; further changes may exist not shown above.2 Blumenthal: "bandest"
2. Wünsche  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn mein Herz ein Täubchen wär', Möcht' es Dir ans Fenster fliegen, Sich in Deine Arme schmiegen, Und sich schaukeln hin und her, Wenn mein Herz ein Täubchen wär'. Wär' mein Herz ein Frühlingshauch, Möcht' es Dir die Wangen kühlen, Mit den weichen Locken spielen, Und Dich manchmal küssen auch, Wär' mein Herz ein Frühlingshauch. Wär' mein Herz ein Wiesenquell, Möcht' es Dir zum Spiegel dienen, Und Dein Bild, das strahlte d'rinnen, Wie im Leben, rein und hell, Wär' mein Herz ein Wiesenquell. Wär' mein Herz ein Flötenlaut, Möcht' es Dir im Schlummer tönen, Deine Träume zu verschönen, Alle Nächte süß und traut, Wär' mein Herz ein Flötenlaut. Wär' mein Herz ein Sternenlicht, Möcht' es Trost Dir niederleuchten, Wenn Dein Aug' die Thränen feuchten, Und der Gram die Hoffnung bricht, Wär' mein Herz ein Sternenlicht. Wär' mein Herz ein Leichenstein, Möcht' es still zum Himmel ragen, Und die Grabschrift würde sagen: "Auch dort oben bleib' ich Dein!" Wär' mein Herz ein Leichtenstein.
Text Authorship:
- by Vincenz Zusner (1803 - 1874), "Wünsche", appears in Gedichte von Vincenz Zusner
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Confirmed with Vincenz Zusner, Gedichte, zweite Auflage, Schaffhausen: Fr. Hurter'sche Buchhandlung, 1858, pages 24 - 25.
3. Ach einmal nur, ein einzig mal  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ach, einmal nur. Ach, einmal nur, ein einzig Mal Möcht' ich dich wiedersehn, Und an deines Auges Strahl Verglühen und vergehn. Es war ein Traum, ein süßer Traum, Den ich mit dir verlebt; Zerronnen ist er gleich dem Schaum, Der auf der Woge schwebt. Nun blieb allein, ach, ganz allein, Dein holdes Bildnis mir, Und ewig, ewig denk' ich dein Und sehne mich nach dir.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Ach, einmal nur"
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4. Dass Gott dich behüt'  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Du lächelnde Dirne, du glückliche Maid, Ich blick' dir ins Antlitz, und das Herz wird mir weit; Deine Wange ist purpurn und goldig dein Haar, Und dein freundliches Aug' wie der Äther so klar. Und so froh ist dein Herz und so rein dein Gemüt; Du liebliche Rose, dass Gott dich behüt'! Dem Rehe gleich eilst du durch's schwellende Grün, Den Schmetterling haschen ist all' dein Bemüh'n; Du brichst die Cyane im wogenden Feld Und singst mit der Lerche: Wie schön ist die Welt! Und lächelnd im Feuer die Wange dir glüht; Du liebliche Rose, dass Gott dich behüt'! Da draußen die Welt ist so öde und kalt, Und die Leidenschaft sprühet in wilder Gewalt. Und die Rose verwelkt in des Hochsommers Hauch, Und die Reife bringt Sorge dem fröhlichen Aug'! O wahre dein Herz und dein reines Gemüt! Du liebliche Rose, dass Gott dich behüt'!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( E. H. )
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Confirmed with Fliegende Blätter, Band LXXXI, ed. by J. Schneider, München: Braun & Schneider, 1884, page 41. Appears in issue no. 2037.