Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, und so [froh]1 wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt [von]2 Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: Noch [ist]3 die [schöne, die blühende]4 Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Frei ist das Herz, und frei ist das Lied, Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht, Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei, So spröd und verschämt auch die Lippe sei. Wo ein Lied erklingt, [wo]5 ein Kuß sich beut, Da heißt's: Noch ist blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Ja im Herzen tief [innen]6 ist Alles daheim, Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim. [Drum]7 frisch sei das Herz und lebendig der Sinn, Dann brauset, ihr Stürme, daher und dahin! Wir [aber sind allzeit]8 zu singen bereit: Noch [ist]3 die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen!
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 96
by Friedrich [Fritz] Kirchner (1840 - 1907)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Noch ist die blühende, goldene Zeit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Tage der Rosen", appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 5. Prinzessin Rebenblüthe
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, 60. Aufl., Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1888. Kap. 5. Prinzessin Rebenblüthe, page 66.
1 Baumgartner, Gade: "blau"; in some editions of the poem, Wallnöfer: "klar"2 Wallnöfer: "vom"
3 Baumgartner: "ist ja"
4 Wallnöfer: "blühende, goldene"
5 Wallnöfer: "und"
6 Baumgartner: "drinnen"
7 Gade: "Darum"
8 Baumgartner: "sind allezeit"
2. Wandervögel  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ihr Wandervögel in der Luft, Im Aetherglanz, im Sonnenduft, In blauen Himmelswellen, Euch grüß' ich als Gesellen! Ein Wandervogel bin ich auch, Mich trägt ein frischer Lebenshauch, Und meines Sanges Gabe Ist meine liebste Habe. Im Beutel rostet mir kein Geld, Das rennt wie ich in alle Welt. Die ganze Welt durchfliegen Ist besser als verliegen. Dem blanken und dem frischen gar, Dem gönn' ich gern die Wanderjahr', Das muß mit all dem andern Gleich wieder weiter wandern. Wo mir ein voller Becher blinkt -- Den möcht' ich sehen, der mich zwingt, Daß ich das Gottgeschenke Nicht voller Freuden tränke! Beim Schopfe nimm den Augenblick! Das ist mein Spruch, das ist mein Schick. Ich hasse was da staubig, Nur an das Frische glaub' ich!
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), no title, appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 2. Wandervögel
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, Ein-und-sechzigste Auflage, Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1890, pages 13-14