Vögel schweigen, Blumen träumen, Und die Quellen schlafen ein; Blätter säuseln in den Bäumen, [Zittern vor der Sonne Schein]1. Doch es küßt sie still der Wind: Küss' mir auch mein schlummernd Kind! Wangenröthe, leises Lächeln Fliegt durch's kleine Angesicht; Sanfte Kühlung sollst du fächeln, Aber stürmen darfst du nicht. Athme leise, loser Wind, Wecke nicht mein liebe Kind! Wer es wüßte, wer es schaute, Was das Kind still lächelnd träumt, Wer sie deuten könnt', die Laute, Die es noch zu sagen säumt! Kennst wohl du sie, sanfter Wind? Kose still mit meinem Kind!
Drei Lieder für Alt (oder Bass) mit Pianoforte , opus 19
by Joseph Netzer (1808 - 1864)
1. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Johann) Otto Prechtler (1813 - 1881), "Wiegenlied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Was die deutsche Mutter ihrem Kindlein singt, ed. by Max Leopold Moltke, Leipzig: Albert Fritsch, 1870, page 197.
1 Randhartinger: "Zitternd vor dem Sonnenschein"2. Flamändische Liebesklage
Language: German (Deutsch)
Ich weiß ja, warum ich so traurig bin, mein Schatz ist gezogen nach England hin; er hat mich gelassen alleine! Da sitze ich, spinne und weine. Den Samstag vorm heiligen Osterfest, da bin ich zum letztenmal lustig gewest, des Ostertags zog er sein' Straßen, da hat mich all' Freude verlassen. Ach lieber Schatz, kehre bald wieder heim und komm zu dein'm treuen Mägdelein; ach komm in ihre Arme! Lass sie an deinem Herzen erwarmen!
3. Ist es Wonne, ist es Schmerz
Language: German (Deutsch)
Warum schlägt so laut mein Herz? Ist es Wonne, ist es Schmerz? Es ist Glück und Schmerz zugleich, Ach, ein Glück so schmerzenreich, Ach, ein Schmerz so reich an Glück, Daß ich nie ihn geb' zurück. Schlage, schlage drum, mein Herz! Trage, trage deinen Schmerz. Jedem Glück auf dieser Welt Ist sein Schmerz auch zugesellt; Beide lassen nie sich los, Werden mit einander groß. Darum birgt die höchste Lust Tiefsten Schmerz in ihrer Brust. Schlage, schlage drum, mein Herz! Trage, trage deinen Schmerz. Liebesglück ist sel'ger Schmerz, Liebesschmerz ist Glück für's Herz. Fern, ach, fern floh Liebesglück, Liebesschmerz nur blieb zurück!! Doch im Schmerz noch liebt die Brust Des entschwund'nen Glückes Lust. Schlage, schlage drum, mein Herz! Trage, trage deinen Schmerz!
Text Authorship:
- by Luise von Plönnies, née Leisler (1803 - 1872), "Warum schlägt so laut mein Herz?"
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