Morgen müssen wir verreisen Und es muss geschieden sein. Traurig ziehn wir unsre Straße, Lebe wohl, [mein Schätzelein]1! Lauter Augen, feucht von Tränen, Lauter Herzen voll von Gram: Keiner kann es sich verhehlen, Dass er schweren Abschied nahm. Kommen wir zu jenem Berge, Schauen wir zurück ins Tal, Schau'n uns um nach allen Seiten, Sehn die Stadt zum letzten Mal. [Wenn]2 der Winter ist vorüber, Und der Frühling zieht ins Feld, Will ich werden wie ein Vöglein, Fliegen durch die [ganze]3 Welt. Dahin fliegen will ich wieder, Wo's mir lieb und [heimlich]4 war. [Schätzlein, muß ich jetzt]5 auch wandern, Kehr' ich heim doch über's Jahr. Über's Jahr zur Zeit der Pfingsten Pflanz' ich Maien dir ans Haus, Bringe dir aus weiter Ferne Einen frischen Blumenstrauß.
Sechs Volkslieder für Männerchor , opus 30
by Louis Victor Franz Saar (1868 - 1937)
1. Abschied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Morgen müssen wir verreisen", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Wanderlieder, no. 5
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View original text (without footnotes)1 Silcher: "Herzliebchen mein"
2 Silcher: "Wann"
3 Silcher: "weite"
4 Silcher: "heimisch"
5 Silcher: "Freunde, muss ich heut' "
Researcher for this page: Bertram Kottmann
2. Liebe  [sung text not yet checked]
Ach! was ist die Liebe Für ein süßes Ding! Sorgenlos, wie Kinder, Führt sie uns durchs Leben. Unser ganzes Leben flieht Mit ihr geschwinder, Als uns ohne Liebe Sonst ein Tag verging! Ach! was ist die Liebe Für ein süßes Ding! Ach! was ist die Liebe Für ein süßes Ding! Mut gibt sie zur Arbeit, Hilft sie uns verrichten, Eine Blumenkette Werden unsre Pflichten, Und am Thron der Liebe Hängt der Kette Ring. Ach! was ist die Liebe Für ein süßes Ding! Ach! was ist die Liebe Für ein süßes Ding! Unsre Seele hebet Sich auf ihrem Flügel, Unsre Seele schwebet, Treu von ihr belebet, Über Tal und Hügel, Gleich dem Schmetterling. Ach! was ist die Liebe Für ein süßes Ding!
Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Gotter (1746 - 1797)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Wünsche  [sung text not yet checked]
Wär' ich ein Vöglein, du herzig süße Maid, wär' ich ein Vöglein zu dieser Zeit, flög' ich zu dir mit schnellen, leichten Schwingen und wollte dir die schönsten Lieder singen. Wär' ich ein Vöglein, ich flöge zu dir. Wär' ich ein Lüftlein, du herzig süße Maid, wär' ich ein Lüftlein zu dieser Zeit, wollt' ich voll Lust in deinen Locken wühlen und kosend dir die Rosenwangen kühlen. Wär' ich ein Lüftlein, ich wehte zu dir. Wär' ich ein Blümlein, du herzig süße Maid, wär' ich ein Blümlein zu dieser Zeit, dann wollt' ich dir gar süße Düfte spenden und still beglückt an deinem Herzen enden. Wär' ich ein Blümlein, ich duftete dir. Wär' ich dein Liebster, du herzig süße Maid, wär' ich dein Liebster zu dieser Zeit, dann wäre mir der Himmel aufgegangen, dann küsst' ich dich, von deinem Arm umfangen. Wär' ich dein Liebster, was wollt' ich mehr?
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Leichter Wanderer  [sung text not yet checked]
Ein Heller und ein Batzen War'n allzwei beide mein. Der Heller ward zu Wasser, Der Batzen ward zu Wein. Die Mädel und die Wirthsleut', Die rufen beid': O Weh! Die Wirthsleut', wenn ich komme, Die Mädel, wenn ich geh! Mein' Stiefel sind zerrissen, Mein' Schuh', die sind entzwei, Und draußen auf der Haiden Da singt der Vogel frei! Und gäb's kein' Landstraß' nirgend, Da säß' ich still zu Haus; Und gäb's kein Loch im Fasse, Da tränk' ich gar nicht draus!
Authorship:
- by Albert (Ernst Ludwig Karl), Graf von Schlippenbach (1800 - 1886), "Wanderlied"
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Confirmed with Deutsches Dichter-Album, fünfte vermehrte Auflage, ed. by Theodor Fontane, Berlin: J. Bachmann, 1862, pages 164 - 165.
Research team for this page: Melanie Trumbull , Talia State-Ezust [Guest Editor]
5. Schlummerliedchen  [sung text not yet checked]
Alles still in süßer Ruh, Drum, mein Kind, so schlaf auch du! Draußen säuselt nur der Wind: Su, susu! schlaf ein, mein Kind! [Schließ du]1 deine Äugelein, Laß sie wie zwei Knospen sein! Morgen, wenn die Sonn' erglüht, Sind sie wie die Blum' erblüht. Und die Blümlein schau' ich an, Und die Äuglein küss' ich dann, Und der Mutter Herz vergißt, Daß es draußen Frühling ist.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder I, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cançó de bressol", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Ruth Rainero) , "All is still in sweet repose", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Berceuse", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Ninnananna", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canção de ninar", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Erste vollständige Ausgabe besorgt durch Dr. Lionel von Donop, Zweite Auflage, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1878, pages 26-27.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Äugelein" becomes "Aeugelein", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Äugelein".
See also this text that makes use of the second and third stanzas.
1 Kücken: "Schließe"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Rheinisches Volkslied
Dort unten im Thale . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —